Kampf um Variante A: Rechtsbeistand holen?
Bürgermeisterin Michaela Ritter berichtete von einem Gespräch mehrerer Bürgermeister mit der Landesdirektion Sachsen. Dabei konnten Verständnisfragen geklärt werden; zudem wurde eine Fristverlängerung für Stellungnahmen der Kommunden bis einschließlich 8. Dezember 2025 erreicht. Die kurze Frist sorgte in den Reihen der Stadträte und im Publikum für Empörung.
In der Diskussion betonte Michaela Ritter, dass derzeit keine der vier vorgeschlagenen Trassenvarianten „schon raus“ sei. Bauamtsleiter Mathias Kröhnert unterstrich, dass es nun auf die Qualität der kommunalen Anregungen ankomme, über die die Landesdirektion später in einer Abwägung entscheide und die Abwägung darüber würde den Kommunen noch einmal zur erneuten Stellungnahme vorgelegt.
Stadtrat Rüdiger Stannek fragte an, ob eine kursierende Variante 1A schon aktenkundig sei. Bürgermeisterin Ritter bestätigte, solche Unterlagen bekommen zu haben. „Das wäre ein Vorschlag, den man (dann am 8. Dezember – d. Red.) beschließen müsste.“
Stadtrat Jens Meister kritisierte die Kommunikation der Landesdirektion, er habe weder zu einem Brief der Bärwalder bezüglich des Trassenverlaufs eine Antwort erhalten noch zu seiner Anfrage per E-Mail zur kritischen Infrastruktur.
Mehrere Stadträte regten an, gemeinsam mit Nachbarkommunen eine spezialisierte Kanzlei einzuschalten. Die Bürgermeisterin kündigte an, bis zur Sitzung des Technischen Ausschusses ( die strategischen Optionen und Kosten mit einer in solchen Verfahren erfahrenen Kanzlei zu klären und parallel das Interesse anderer Kommunen an einer gemeinsamen Vorgehensweise abzufragen. Zugleich warnte sie vor einem „Krieg untereinander“: Angesichts unterschiedlicher Interessenlagen im Landkreis könne es nicht darum gehen, das Problem einfach an den Nachbarn zu verlagern. Die „Gemengelage“ sei in anderen Kommunen anders.
„Es genügt ein Blick auf die Karte,“ sagte die Bürgermeisterin. Bei einem solchen Blick liegt auf der Hand, dass die Kommunen Thiedorf, Schönfeld und Lampertswalde die von Radeburg bevorzugte Trasse A ablehnen – einfach aus dem Grund, weil sie von B, C und D nicht berührt werden.
RAZ liegen allerdings Vorschläge vor, bei denen die Trasse A so verändert wurde, dass die genannten Kommunen ebenfalls nicht tangiert würden. Es muss mit den Nachbarkommunen nur kommuniziert werden.
Der Stadtrat ermächtigte einstimmig den Technischen Ausschuss, die Stellungnahme der Stadt fristgerecht zu beschließen. Das Gremium tagt öffentlich am Dienstag, 2. Dezember, um 19 Uhr. Die Unterlagen zu diesem TOP finden Sie hier: https://ratsinfo.radeburg.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=364&smcspf=4
Weitere Links:
- Netzausbaupläne Projekt "Elbe-Oberlausitz" (betr. im Redaktionsbereich Radeburg, Moritzburg, Ebersbach und Thiendorf)
- Raumverträglichkeitsprüfung Öffentlichkeitebeteiligung (beendet) - Unterlagen ersatzweise hier:
- Einspruch Schellmann, Ackermann u.a. (bei der Landesdirektion eingereicht)
- Anregung "D plus A" Kroemke (bei der Landesdirektion eingereicht)

