Ab Januar 2026: Radeburg schafft gedrucktes Amtsblatt ab

Der Stadtrat hat am 25.09.2025 beschlossen: Ab dem 1. Januar 2026 veröffentlicht die Stadt Radeburg amtliche Bekanntmachungen ausschließlich im elektronischen Amtsblatt auf der städtischen Website. Rechtsverbindlich gilt als bekannt gemacht, wenn ein Beschluss auf radeburg.de veröffentlicht ist. Hinweis: das Folgende gilt nicht für das im RAZ beiliegende Ebersbacher Amtsblatt.

 

Ein Angebot für alle, die "keine kostenlosen Zeitungen" am Briefkasten stehen haben, aber den RAZ trotzdem möchten ("Ja, bitte!) oder die uns helfen wollen Papier zu sparen ("Nein danke!")

Bürgermeisterin Michaela Ritter leitete die Diskussion zur Änderung der Bekanntmachungssatzung im Stadtrat ein mit den Worten: „Ich bin zu meiner zweiten Amtszeit angetreten mit dem Ziel, die Digitalisierung in unserer Verwaltung voranzubringen. Mit dem heutigen Beschluss machen wir einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung.“ 

Was bedeutet das für die Bürger?

Zunächst: Die digitale Form der amtlichen Bekanntmachung hat unbestreitbare Vorzüge. Amtsinformationen können tagesaktuell erscheinen, ohne auf den Monatsrhythmus zu warten. Sie sind an einem festen Ort im Netz gebündelt und leichter zu finden als in einem gedruckten Archiv. 
Zugleich hat die Beschränkung auf nur ein elektronisches Medium Schattenseiten, über die man offen sprechen sollte. Die Vorstellung, dass die Bürger täglich von sich aus nachschauen, ob es auf radeburg.de neue Informationen gibt, ist wenig alltagstauglich. Man benötigt so genannte „Push-Kanäle“ – das sind Newsletter, SMS, Apps und soziale Medien, aber solche schreibt die Satzung nicht vor und sie wären auch mit zusätzlichen Kosten und Aufwand verbunden. Auf die weitere Nutzung der für die Stadt schon seit 1992 immer (außer bei mehrseitigen Satzungen) kostenlose Druckausgabe wenigstens als informelle Begleitung wird ohne Not verzichtet. Wer keinen Internetzugang hat, wird in der Regel gar nicht informiert. Doch selbst wer einen Internetzugang hat: „Das Informationsgeschehen wird auf einen einzigen digitalen Kanal konzentriert. Wer diesen nicht regelmäßig aufsucht oder aufsuchen kann, läuft Gefahr, Wichtiges zu übersehen“, sagt Stefan Graf vom Ideenwerk Radeburg, Herausgeber des Radeburger Anzeigers.

Was bedeutet das für den „Radeburger Anzeiger“?

Dass die amtliche Wirkung künftig online entsteht, entlastet den RAZ vom amtlichen Teil. Da die Verwaltung den RAZ nicht mehr als Informationsmittel nutzt, werden wir von uns aus die Bürger auf wichtige Beschlüsse hinweisen, sie verständlich und sachlich einordnen, hinterfragen und kommentieren. Was heißt ein Beschluss konkret für die Bürger – in Bezug Gebühren und Abgaben, Verkehr, Kitas, Baustellen und wie wirken sich Beschlüsse auf unsere Umwelt aus? „Um die offizielle Push-Lücke zu schließen, sollten wir unsere Seite raz24.info mit den dazu gehörenden sozialen Kanälen (Facebook, Instagram, WhatsApp) weiterhin zur Verfügung stellen,“ schlägt Redakteur Klaus Kroemke vor. 

„Ehrlich gesagt sehe ich eher Vorteile als Nachteile“, sagt Stefan Graf. „Wir berichten weiter – nur mit mehr Platz für Informationen von und über unsere Stadt und die Ortsteile, über Vereine, Feuerwehren, Schulen, Kitas, die lokale Wirtschaft und das Handwerk. Nicht zuletzt werden wir Veranstaltungen auf allen Plattformen, einschließlich Druckausgabe  ankündigen und über Events und Ereignisse auch weiterhin umfassend berichten.“ Dabei geht es dem Herausgeber nicht um die schnelle Information, die inzwischen jeder Nutzer sozialer Kanäle in seinen interessierten Kreisen viel schneller verbreiten kann, sondern tiefergehend im Sinne eines Chronisten der Ereignisse vor Ort.

Was müssen unsere Leser beachten?

Unsere bisherige Rolle als Amtsblatt erlaubte uns den Einwurf auch in Briefkästen mit dem Vermerk „Keine kostenlosen Zeitungen“. Die Zählung unserer Verteiler hat ergeben, dass wir dadurch ca. 7% an Reichweite verlieren. Das ist nicht wesentlich. Wo ausschließlich „Keine Werbung“ steht, dürfen wir auch weiterhin zustellen – der Radeburger Anzeiger enthält zwar Werbung, über die er sich finanziert, aber ist dem Wesen nach ein redaktionelles Produkt. 

Wer den Anzeiger trotz einschränkender Vermerke erhalten möchte, bekommt im Ideenwerk Radeburg zu den Öffnungszeiten den Aufkleber „RAZ – ja, bitte!“ Wer ihn nicht haben möchte, zum Beispiel weil er Onlineleser ist oder aus anderen Gründen das Papier sparen will, kann auch den Aufkleber „RAZ – nein, danke!“ erhalten. Außerhalb unseres Hauszustellbereiches kann weiterhin ein Abo zum Portopreis abgeschlossen werden.

Wir freuen uns, für unsere Leser und die werbenden Kunden auch im kommenden Jahr da zu sein und ihnen in unserer Druckausgabe mehr Information und mehr Inhalt bieten zu können. Außerdem erhalten Sie wie bisher schon auf unserer Webseite vertiefende Informationen und wir begleiten Sie zeitnah auf den sozialen Medien.
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