Nichts tut sich am Heroldstein?

In Radeburg herrscht Wohnraummangel. Der Stadtrat fasste schon 2013 einen Aufstellungsbeschluss für ein Wohngebiet am Heroldstein. Doch noch immer rollen keine Bagger an.

Blick vom KVR auf eine grüne Wiese - den Wohnstandort Heroldstein.

Blick vom KVR auf eine grüne Wiese, wo längst Wohnhäuser in den Himmel wachsen sollten. Einschränken will man die Betriebe, die mit ihrem Steueraufkommen unerlässlich für Radeburg sind, eher nicht. Wahrscheinlich deshalb agiert man bei der städtischen Verwaltung vorsichtig.

Der Stadtrat der Stadt Radeburg fasste bereits am 13. Juni 2013 den Aufstellungsbeschluss zur Erarbeitung eines Bebauungsplanes für ein Baugebiet am Heroldstein. Bedenken äußerten Anlieger vor allem wegen der Oberflächenentwässerung, aber auch wegen des Lärmschutzes, da sich das neue Wohngebiet zwischen den Gewerbestandort Bahnhofstraße und KVR schiebt. Das Thema Lärmschutz war recht schnell vom Tisch, denn "die Bestimmungen des Lärmschutzes müssen die Betriebe, die sich in einem Mischgebiet befinden, schon jetzt einhalten," sagten die Planer. Dennoch wurde sicherheitshalber neben einem Gutachten zur Versickerung und einem Entwässerungsplan auch noch ein Schallschutzgutachten erarbeitet und mit der Planung ein Jahr später, im Juli 2014, vorgelegt.

Schaut man in die Unterlagen, die öffentlich zugänglich sind, kann man nicht erkennen, dass es noch Hinderungsgründe gäbe. Deshalb fragte RAZ in der gestrigen Stadtratssitzung nach, einfach aus der Vermutung heraus, dass der Investor vielleicht wegen der hohen Auflagen zur Entwässerung einen Rückzieher gemacht hätte. Doch an dem ist es nicht. Bürgermeisterin Michaela Ritter antwortete, dass die Entwässerung nicht das Hauptproblem sei, sondern nun doch der Schallschutz. Offenbar deutet mindestens einer der anliegenden Betriebe das Schallschutzgutachten anders, denn Michaela Ritter sagte, dass nun erneut ein Schallschutzgutachten in Auftrag gegeben worden sei. Das ist besonders deshalb ärgerlich, weil nun weiterhin viel Zeit verloren geht und sich die Wohnungssituation weiterhin nicht bessert.

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