Miteinander zu reden ist nur/aber immerhin ein Anfang

Am 31. Mai traf sich zum 4. Mal der Runde Tisch Radeburg. Diesmal im Pfarrhaus. Thema des Treffens war, mit Blick auf den Tag der Vereine am 26. Juni: „Weg von den Endgeräten! Wie bekommen wir die Kinder in die Vereine?“ Von den 17 Teilnehmern äußerten sich im Nachgang 11 uneingeschränkt positiv, drei waren nicht wirklich zufrieden. Der 4. Runde Tisch war auch ein Lehrstück zur Frage: „Wie unterschiedlich kann man ein Thema interpretieren?“

Pfarrhaus der ev.-luth. Kirchgemeinde Radeburg

Pfarrhaus der ev.-luth. Kirchgemeinde Radeburg - hier fand der 4. Runde Tisch statt.

Die Sicht auf das Thema war von jedem etwas anders. Für die einen war der Teil „Kinder weg von den Endgeräten“ am wichtigsten und es kamen dazu auch gute Vorschläge. Schulleiter Michael Ufert schickte als Grußbotschaft den Hinweis, dass das Vorbild der Eltern eine große Rolle spiele und in diesem Sinne empfahl Stadtrat Andreas Hübler eine regelmäßige digitale Auszeit. „Bei uns sind die Endgeräte am Wochenende aus und wir unternehmen was mit der ganzen Familie – Kindern und Enkeln. Um weg von den Endgeräten zu kommen sind auch Freizeitanlagen wie Spielplätze, Sportplätze und Bolzplätze wichtig. Kritisiert wurde, dass diese in den Freizeiten nicht immer zugänglich sind. Es wurden Gründe diskutiert und Lösungsvorschläge gemacht (siehe ausführlicher Bericht des Runden Tisches).

Für einen weiteren Teil der Diskutanten war das Teilthema „Kinder in die Vereine“ der Schwerpunkt.  Für sie lag der Fokus auf der Frage, wie man tatsächlich die Angebote der Vereine so verbessert, dass sie bei den Kindern in dem Sinne „ankommen“, dass sie auch angenommen werden. Dazu wurde eine Reihe von Vorschlägen gemacht. Es ist allgemein bekannt, dass „Weitersagen die beste Werbung ist“. Digitale Angebote allein reichen ebenso wenig wie Aushänge im Schaukasten oder Beiträge in der Zeitung, wenn man nicht das Bedürfnis hat, danach zu suchen, sie anzuklicken, in den Kasten zu schauen oder zu lesen. Es herrscht Konsens: das alles gehört dazu, ersetzt aber den persönlichen Kontakt nicht. Den wünscht man sich mehr zwischen Schulen, Vereinen und nicht zuletzt mit der Kirchgemeinde, die auch Angebote hat und am Runden Tisch vorstellte.

Eine Möglichkeit für diese persönlichen Kontakte sollte der Tag der Vereine bieten. Aus der Sicht von Uwe Peukert, Vorsitzender der TSV 1862, des mitgliederstärksten Radeburger Vereins, war der Runde Tisch „am Ziel vorbeigeschossen“, denn er hatte das Thema so verstanden: „Wie bekommen wir die Kinder zum Tag der Vereine?“ Und dazu kamen keine Vorschläge. Die Vereinsvertreter sagten sich gegenseitig die Meinung und das nahm viel Zeit weg. Bereits am 2. Runden Tisch war man sich einig, dass nicht immer Konsens herrschen kann, man muss sich aber gegenseitig zuhören. Immerhin: daran hat man sich gehalten, der Konflikt konnte aber ohne Hintergrundwissen der meisten Teilnehmer nicht gelöst werden. Der Runde Tisch kann hier nur selbst als Beispiel fungieren, wie man es schafft, auch mit weit auseinander liegenden Meinungen einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Das müssen die Vereinsvertreter aber nun mit sich ausmachen.

Der Runde Tisch wird das Thema „Kinder weg von den Endgeräten“ nicht aus dem Auge verlieren, wobei auch die Vereine eine wichtige Rolle spielen. Aus terminlichen Gründen (Ferien) wird dieses Thema aber nicht bereits auf der nächsten Tagesordnung stehen, sondern ein anderes Thema, das viele bewegt.

Der 5. Runde Tisch findet am 5. Juli im Fremdenhof „Deutsches Haus“ statt. Beginn: 18 Uhr. Um Anmeldung per E-Mail oder WhatsApp 0173/9330725 oder über jeden Unterzeichner des Radeburger Appells wird gebeten.

Thema des Treffens: Zukunftsvision: Radeburgs Innenstadt – tot oder lebendig?

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