In ihrem Grußwort im aktuellen Radeburger Anzeiger (8/2020) verweist Bürgermeisterin Michaela Ritter darauf, dass unsere Region nach dem dritten Dürresommer in Folge vor großen Problemen steht. „Fließgewässer und Teiche fallen trocken, die Wald- und Feldbrandgefahr steigt von Tag zu Tag, die Vegetation verändert sich zunehmend in einem bisher nicht gekannten Ausmaß, „schreibt die Rathauschefin. „Es gilt auch seitens der Kommunen hier Anpassungsstrategien zu entwickeln, die es auf der einen Seite ermöglichen, dringend notwendige Feuchtigkeit in der Landschaft zurückzuhalten und auf der anderen Seite vorausschauenden Hochwasserschutz zu gewährleisten.“
Was mir an dieser Aussage besonders gefällt, ist, dass die „Rückhaltung der Feuchtigkeit in der Landschaft“ an erster Stelle genannt wird. Endlich! Möchte ich sagen. Die Rückhaltung von Wasser wird selbst im aktuellen Klimakompendium primär im Zusammenhang mit dem Schutz vor Hochwasser bei Starkregenereignissen gesehen, aber so gut wie nie unter dem Gesichtspunkt, so viel wie möglich von dem guten Nass für die ansonsten immer trockener werdende Landschaft zu speichern.
Maßnahmen wie der Polder südlich von Volkersdorf gibt es leider viel zu wenige. Ein Wasserspeicher-Management der in unserer Region vorhandenen Teichgewässer über den Bedarf der Teichwirte hinaus gibt es auch nicht.
Der Beschluss für die Erarbeitung eines Gewässerunterhaltungskonzeptes für unser gesamtes Gemeindegebiet, den der Stadtrat im Juli einstimmig fasste, ist deshalb im Rahmen des lokal möglichen in die Zukunft gedacht – anders als immer fragwürdiger erscheinende globale CO2- und Treibhausgasziele erscheint mir Klimaanpassung realistischer als Versuche, den Klimawandel zu stoppen. Oder wer es moderater hören will: das eine schließt ja das andere auch nicht unbedingt aus.
Radeburgs Rathauschefin: „Im Herbst soll es gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro Stowasser Informationsveranstaltungen zum Thema Gewässerunterhaltung für die Bevölkerung durchzuführen. Wir informieren darüber. Ich richte meine Bitte an Sie, unsere Bemühungen für eine künftig umfassendere Gewässerunterhaltung zur Lösung der oben genannten Problemlagen zu unterstützen.“
Ich kann nur alle Interessierten darum bitten, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Wir werden den Termin auch hier bekannt machen. Jeder kann schauen, was wir konkret für die Klimaanpassung tun können – die Rückhaltung von Wasser-Ressourcen ist ein wichtiger Teil in diesem Prozess.
Weiterführende Links: