Für den Wohnungsbau nach Freital
Der Abend beginnt mit einem Bericht über Freital. Dort haben Vertreter der Radeburger Wohnungsgesellschaft (RWG) und des Stadtrates ein Wohngebiet mit sozialem Wohnungsbau besichtigt. Susann Wittke sitzt als Stadträtin im Aufsichtsrat der RWG. Für Radeburg geht es um Möglichkeiten für sozialen Wohnungsbau in Radeburg. Schon in diesen ersten Minuten ist klar: das Thema Wohnraum ist für „WiR“ nicht nur Wahlprogramm, sondern zur konkreten Aufgabe geworden.
„Im Wahlprogramm steht der Satz: „bezahlbaren Wohnraum für alle schaffen“ – Wie passt das zu Neuvermietungen mit 13 bis 14 Euro pro Quadratmeter in Radeburg? frage ich in die Runde. „Was ihr hier geschrieben habt, find ich gut – aber es muss eben auch gemacht werden.“.
Die Antwort fällt differenziert aus: Die städtischen Wohnungen haben nach wie vor humane Mietpreise um die 9 Euro,“ wissen die Stadträte sicher. Es entspinnt sich eine Diskussion, in der klar wird, dass höhere Mietpreise sich auch aus höheren Standards ergeben. Ich werfe ein, dass die Geschäftsführerin der RWG mir gegenüber bestätigt hat, dass die privat angebotenen Neubauwohnungen nicht überteuert sind. „Klar. Behindertengerecht, neueste Energiestandards, Fahrstuhl, dann ist man bei den Preisen,“ findet auch Roberto Berndt. Susann Wittke verweist auf laufende Bemühungen: „Die Radeburger Wohnungsgesellschaft ist tatsächlich dran in einem günstigeren Preissegment zu investieren und auch Frau Ritter hat das gut auf dem Schirm.“ Schnell ist aber auch klar: die aktuell genehmigungsfähigen Bau- und Ausstattungsstandards würden dazu führen, dass man am Ende preislich „in der gleichen Kategorie rauskommt“ wie private Anbieter. Genau das, so eine wiederkehrende Botschaft des Abends auch bei anderen Themen, begrenze den Handlungsspielraum der lokalen Akteure.

