Eigentlich wollte die Stadt die ehemalige Bärwalder Schule veräußern, in der sich seit Jahren der „Dorfkonsum“ und eine Wohnung als letzte verbliebene Nutzungsarten befinden. Die anderen Räume sind ungenutzt, seit die Bücherei geschlossen ist. Und das schon lange... Es heißt, „da grüßt noch der Erich von der Wand“. Also so lange ist gemeint. Und auch die Bücher von damals sind noch da.
Das Gebäude leidet still vor sich hin. Vom schlechten Zustand des Daches merkt man unten im Laden nicht viel und wegen der geringen Nutzung war bisher auch nicht viel öffentlicher Druck da, etwas für den Erhalt zu tun. Am besten also an einen interessierten Investor verkaufen? Aber es erwies sich als nicht wirklich praktikabel, das Gebäude aus dem Grundstück herauszulösen, auf dem sich der Jugend- und Dorfklub sowie ein neuer Kinderspielplatz befinden.
So bleibt das Baudenkmal mit der imposanten klassizistisch anmutenden Fassade im städtischen Vermögen. Um das zu erhalten, wurde nun die Gunst der Stunde genutzt, um aus den 400 T€ Gewerbesteuermehreinnahmen rund 86.000 Euro zur Sanierung des Gebäudes abzuzweigen. Im Haushalt für das Jahr 2016 waren 60.000 € als Aufwand für die Dachsanierung eingestellt, darunter 10.000 Euro Fördermittel. Aufgrund einer erneuten Kostenschätzung unter Hinzuziehung eines Holzschutzgutachtens belaufen sich die zu erwartenden Baukosten aber nunmehr auf insgesamt 136.254,-- €.
Dies ist u.a. dem geschuldet, dass nunmehr die konkreten Aufwendungen für die Holzschutzmaßnahmen enthalten sind, wie auch der Fassadenanstrich, Blitzschutz und Treppenertüchtigung (Holztreppe zum Dachboden). Außerdem wurde im Zuge der Dachsanierung der Neuanstrich der Fassade mit in Erwägung gezogen, da für die Dacharbeiten ohnehin ein Gerüst zu stellen ist und der Fassadenanstrich mit 8.100,-- € netto relativ gering ausfällt. Aber insgesamt fehlten gegenüber dem Haushalt Mittel in Höhe von 86.254 €, die nun aus den unerwarteten Mehrerträgen der Gewerbesteuereinnahmen fließen können, nachdem der Stadtrat einstimmig dafür votierte.