Radeburger Karneval: Nur eines ist gewiss - wir sind alle RABU-fiziert!

Es gibt Ereignisse, die die Welt verändern – aber eines bleibt unverändert: RABU. Die Wende hat RABU ebenso überlebt, wie 1991 den Golfkrieg, 1992 den Rinderwahnsinn, 2000 das Weltende nach Nostradamus oder den Weltuntergangstag laut Maya-Kalender am 21.12.2012 oder den Sturm im letzten Februar. RABU wird auch Corona überleben, da sind wir uns sicher, selbst wenn sich vielleicht mal eine Saison etwas anders gestalten sollte – aber auch nur vielleicht.

Selbst wenn es mancher denken mag – für RABU sind Ausfälle wegen Seuchen nichts Neues. In der 6. Saison zum Beispiel. Ab Oktober 1962 breitete sich im Raum Dresden die Maul- und Klauenseuche (MKS) aus. Anfang November wurden auch in Radeburg alle Veranstaltungen untersagt. Dennoch hatten es die Radeburger Narren irgendwie hinbekommen, wenigstens einige Saalveranstaltungen stattfinden zu lassen. Die Prunksitzung mit Krönung des Prinzenpaares fand, da der 11.11. gerade auf einen Sonnabend fiel, bereits um 11:11 Uhr statt und wenn man schon mal da war, schloss sich 19:30 Uhr auch noch direkt eine Tanzveranstaltung an. Insgesamt wurden 5 Veranstaltungen genehmigt – gegenüber 10 bzw. 11 im Jahr davor und danach. Ein Straßenumzug konnte erstmals seit Gründung des Elferrates nicht stattfinden. Bis heute sollte dieses wichtigste Ereignis der jährlichen Karnevalssaison noch 7 mal ausfallen. Die Gründe waren jeweils andere. In dieser Saison könnte es erstmals wieder wegen eines Virus sein.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann niemand sagen, ob die Sächsische Corona-Schutzverordnung über die derzeit auf den 31. August festgesetzte Geltungsdauer hinaus verlängert wird oder was dann kommt. Vorsorglich warnen Politiker seit Wochen vor einer 2. Welle.

Vielleicht wird der Begriff „Masken-Ball“ eine ganz neue Bedeutung bekommen? Wir wissen das alles noch nicht. Wir können nur mit Gewissheit sagen, dass sich das närrische Volk von RABU wieder anstecken wird. Nein, nicht wegen Grippe oder anderen Viren, sondern nur wegen des RABU-Virus. Wer einmal „RABU-fiziert“ wurde, der wird dieses Virus nur ganz selten wieder los. Seine Symptome sind Faschingsfieber VOR jeder Veranstaltung, Stimmung und gute Laune WÄHREND der Neuinfektion und nicht selten Schädelweh am Morgen DANACH. Das Abklingen des Unwohlseins geht dann mit einem erneuten Faschings-Fieberschub einher – ein Zyklus, der bis Aschermittwoch anhält, dann zeitweilig verschwindet und mit dem 11.11. sofort wieder beginnt. Eine Immunisierung gilt als relativ aussichtslos.

Wir sind jedenfalls für den 11.11. gewappnet und starten in die neue Saison unter dem Motto: „RABU-fiziert: eine Stadt im Faschingsfieber“.

Dies soll auch die Botschaft an unsere unentwegten Umzugsgruppen sein, von denen sich ja einige schon im Sommer mit Fiebersymptomen herumschlagen. Stellt Euch dem Motto! Zeigt, wie sich das Faschingsfieber bei Euch auswirkt. Vielleicht gibt es sogar einen Schnelltest, den noch keiner kennt? Ortet das RABU-Virus. Wie sieht es aus? Trägt es eine Narrenkappe, Stulpenstiefel oder Plisseerock? Denkt mal über das Wort „Erreger“ nach… Aber so eng müsst ihr es – wie jedes Jahr – auch gar nicht sehen. Jeder mit einer schrägen Idee ist ja RABU-fiziert.

Liebes närrisches Volk,
seit 64 Jahren nehmen wir es wie es kommt, natürlich auch in dieser Saison. Wir lassen uns gern überraschen, aber nichts kann uns überrumpeln. Auf alles haben wir unsere närrische Antwort, denn wir sind RABU-fiziert.

Mit einem um so lauter donnernden RABU!
Grüßt Euer RCC