Ein bisschen Menschlichkeit leben in dieser Zeit

In diesen Zeiten einer vielfältig gespaltenen Gesellschaft tut es gut, dass es Menschen gibt, die dazu beitragen, dass wir im Advent dennoch in uns einkehren und Ruhe finden können. All denen sei gedankt.

Der Bärnsdorfer Schwimmbogen

Der Bärnsdorfer Schwimmbogen erfreut seit nunmehr schon 9 Jahren Jung und Alt. Klick ins Bild und ihr könnt sehen, wie er am Vorabend des 1. Advent eingeschaltet wurde (öffnet YT-Kanal)

Der Weihnachtsmarkt in Bärnsdorf eröffnet traditionell die Weihnachtszeit in unserer Region. Nun musste er schon zum zweiten Mal ausfallen, aber dank des Bärnsdorferleben e.V. wurde wenigstens sichergestellt, dass der „Schwimmbogen“ wieder auf dem Dorfteich leuchtet.

Auch die Herrnhuter Sterne leuchten wieder vom Bärnsdorfer Kirchturm. Pünktlich um 18 Uhr wurden sie am Vorabend des 1. Advent entzündet. Einige Hundert Liebhaber des Bärnsdorfer Marktes kamen an die Kirche, um dem Ereignis beizuwohnen.

Ohne Glühwein, Bratwurst und Leckereien, ohne die bekannten Weihnachtsdüfte musste es auch gehen. Vielen genügte es, sich mal wieder zu sehen und miteinander zu reden, ein bisschen wenigstens die Tradition aufrecht zu erhalten.

Der zweite Advent ist traditionell dem Heinrich-Zille-Weihnachtsmarkt vorbehalten. Die Zillefiguren werden schmerzlich vermisst, aber wenigstens der Weihnachtsbaum steht und der Markt sowie die anliegenden Straßen sind festlich geschmückt. Spontan entschloss sich der Posaunenchor, seinen Weihnachtsmarkt-Auftritt doch durchzuführen. Vielleicht zwanzig, fünfundzwanzig Zuschauer fanden sich ein. Die Klänge der Posaunen hallten stimmungsvoll durch die Straßen und Gassen.

Aber auch die Initiative von Karla, Bernd und Norman Krätzschmar soll nicht unerwähnt bleiben. Seit Jahren schon erfreuen sie Klein und Groß mit ihrem weihnachtlich geschmückten Haus und Garten. Für Familienspaziergänge in Radeburg ein Muss, auf der Promenade zum Zillehain an diesem Grundstück vorbeizugehen. Eineinhalb Wochen, sagen die Krätzschmars, brauchen sie zum Aufbau ihres Weihnachtsdorfes mit den Renntieren, Weihnachts- und Schneemännern. Mit großen Augen schauen die Kinder, wie der Weihnachtsmann mit dem Ballon fliegt, aus der Kiste schaut, Karussell fährt oder auf dem Eisbären reitet – und der Höhepunkt: da ist er wieder! Wenn er aus dem Schornstein auftaucht.

Da es diesmal keinen Weihnachtsmann auf dem Markt gab, wurde er kurzerhand zu den Krätzschmers eingeladen. An jedem Advents-Sonntag von 15 bis 17 Uhr war/ist er für die Kinder da. Für jedes Kind, das ein Gedicht aufsagt oder ein Lied singt, gibt es eine Tüte mit Leckereien.

250 von 400 Tüten hat der Weihnachtsmann am ersten und zweiten Advent verteilt. „Wir werden wohl noch mal nachfüllen müssen,“ sagt Karla Krätzschmar. „Der Spendenaufruf im Anzeiger hatte sechs Spender erbracht. Da hatten wir uns mehr erhofft. Deshalb sind wir noch mal Sammeln gegangen. Einen Spendenstock gibt es übrigens auch. Er steht unmittelbar am Zaun der Weihnachtswelt.  Zur Not legen wir als Familie eben noch was drauf. Und das machen wir gern, denn es ist so schön, in die leuchtenden Kinderaugen zu sehen. Wir freuen uns sehr über den Zuspruch. Allen, die uns unterstützt haben, möchten wir ein ganz ganz großes Dankeschön sagen.“