Das tun, was das Herz mit Freude erfüllt.

Das „Corona-Jahr“ 2020 war eigentlich das Beethoven-Jahr. 1770, also vor einem Viertel Jahrtausend, wurde einer der größten klassischen Komponisten, Ludwig van Beethoven, geboren. Katrin Wettin nutzt ihre „Freie Sendezeit für freie Künstler“, um das Jubiläum des Mannes ins Gedächtnis zu rufen, der durch seine Erkrankung, zunehmende Taubheit, „verzweifelt, verunsichert, verängstigt“ war. „Und trotzdem hat es ihn nie davon abgehalten, zu komponieren,“ stellt Katrin Wettin fest. Der Musik treu zu bleiben, trotz schwierigster Umstände, darin ist Beethoven ein Vorbild.

Screenshot: MDR

Katrin Wettin und "ihre Künstler": links oben Muno Productions, rechts oben: Sandartisten, links unten: Anna Wettin, rechts: Mitwirkende der "Classic Sounds". Screenshot: MDR

Katrin Wettin, die in diesem Jahr so richtig durchstarten wollte, will sich trotz der vielen Konzertabsagen und die Not, in die Freiberufler in diesem Jahr geraten sind, nicht bedauern lassen.
Ihr Motto: „Das tun, was das Herz mit Freude erfüllt.“

Mit ihren Wohnzimmerkonzerten, die inzwischen „Virtuelles Konzertticket“ heißen, hat sie das Bestmögliche gemacht. 160 dieser Konzerte sind über Facebook und YouTube gelaufen sorgt sie bei ihren zahlreichen Zuhörern für gute Stimmung. Mit ihr in der Sendung „Freie Sendezeit für freie Künstler“ schaffte dieses Format überdurchschnittliche 76.000 Zuschauer.

In ihrer kurzen Vorstellung erinnerte sie an „schöne Konzerte und wundervolle Erlebnisse“ mit über 20 Künstlern unter dem Titel „Katrin Wettin & The Classic Sounds“. Inzwischen hat sie sich weitere Künstler ins Boot geholt. Muno Productions aus Radebeul sind als Tänzer zu sehen, die Sandartisten aus Leipzig zaubern aus ihrem Material ein Beethoven-Bild und ihre Schwester Anna Wettin übersetzte die Musik in Gebärdensprache.

„Beethoven hör- und sichtbar“ nannte Katrin ihren Beitrag und ging darin der Frage nach, wie man Musik wahrnehmen kann, wenn man sie nicht hört. Angeregt durch Beethoven, aber auch durch eine gehörlose Konzertbesucherin, die ihr schilderte, wie sie Musik wahrnimmt, dachte sie über verschiedene Möglichkeiten nach, die Musik sichtbar zu machen. Als Berater stand ihr dabei der Medienproduzent Paul Norman Reichelt zur Seite. So kam es zu dem viergeteilten Hintergrundbild, in dem Beethovens 5. Symphonie nicht nur musiziert, sondern auch getanzt, gemalt und in Gebärden umgesetzt wurde.

Drehort war unter anderen das verfallene Betriebsgelände der ehemaligen Medinger Papierfabrik. Speziell für den Blick durch eine heruntergebrochene Decke musste Katrin Wettin mental an ihre Grenzen gehen. Reichlich fünf beeindruckende Minuten komprimieren eine Woche aufwendige Arbeit.  „Allein das Kästchen mit den Classic-Sound-Musikern wurde aus 13 Einzelvideos zusammengeschnitten, verrät die Musikerin. Danke an das MDR dafür und überhaupt für die Idee, diese Sendezeit-Reihe auf die Beine zu stellen.

Und was sind die Pläne von Katrin Wettin für 2021? Mit dem ihr eigenen Optimismus sieht sie dem Neujahrskonzert am 17. Januar in der Radeburger Kirche entgegen. Der Kartenverkauf läuft weiterhin, obwohl niemand weiß, wie die Regeln im Januar sein werden. Karten gibt es nach wie vor im Blumenladen am Radeburger Markt und beim Ideenwerk Radeburg.