Bei gutem Wetter und bester Laune demonstrierten Radeburger Narren für den Erhalt des Karnevals

Nun fiel schon zum zweiten Mal in Folge der traditionelle Faschingsumzug in Radeburg aus - ebenso wie sämtliche anderen traditionellen Veranstaltungen. Virtuelle Partys sind das eine, aber die Gemeinsamkeit, das Zusammensein, das Feiern wird nun schon zu lange vermisst.

Spaziergang der Karnevalsfreunde

Spaziergang der Karnevalsfreunde auf der traditionallen Umzugsstrecke - über Bahnhofstraße, Lindenallee und Radeberger via Großenhainer Platz und Carolinenstraße zum Markt.

Nahezu geheim war die Anmeldung eines "Spaziergangs zum Erhalt der Tradition und des kulturellen Lebens in Radeburg". 600 Teilnehmer waren angemeldet und mehr sollten es nicht sein, weil ansonsten die Auflagen in Bezug auf Ordnungskräfte die Anmelder überfordert hätte. So sollte die Information auch möglichst nur an echte Faschingsbegeisterte gehen - durch persönliche Ansprache oder auch auf elektronischem Weg - aber keinesfalls durch Propaganda über Medien und Netzwerke. 

Im Faschingskostüm, so der Plan, wollten die Spaziergänger die traditonelle Umzugsstrecke auf den "Fußwegen und teilweise auf der Straße" ablaufen. Da die Teilnehmerzahl dann tatsächlich ausgeschöpft war, war nur noch ein Laufen auf der Straße möglich. Polizei und Ordnungsamt sicherten gemeinsam mit den Ordnern der Veranstalter das Geschehen vorbildlich ab. 
Die Polizei hatte sogar Muße, mal ein Kind hinter dem Lenker eines Streifenwagens sitzen zu lassen. Es herrschte eine ausgelassene und entspannte Atmosphäre. Natürlich gab es auch wieder den einen oder anderen, der eine persönliche Ansprache brauchte, um die geltenden Regeln zu verstehen. 

Pünktlich 14 Uhr startete der Zug "wie gewohnt" am Bahnhof und es ging über die allseits bekannte Umzugsstrecke bis zur Auflösung auf dem Marktplatz. Dort konnte noch bis 16 Uhr gefeiert werden. Das ausgesprochene Glasflaschen- und Alkoholverbot und ein allzu pünktliches Versammlungsende konnte zwar nicht gänzlich durchgesetzt werden, aber da ansonsten alles im Rahmen blieb, drückten die Beamten ein Auge zu. 

Video (7min)

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Gleichzeitig guckten Hunderte den virtuellen Kinderfasching des RCC

Das ist auch noch ein Tipp für Rosenmontag und Fastnacht!

Zum zweiten virtuellen KINDERFASCHING in RaBu luden am Faschingssonntag wieder der "Muskel"-Kater (alias Jelle) und Maus Erna alle Kinder in Nah und Fern ein, Hunderte Zuschauer folgten der Übertragung auf dem YouTube-Kanal des RCC, der auch weiterhin online zu sehen ist. Noch immer können sich Kinder ins faschingskostüm schmeißen und mit Kater, Maus und ihren Gästen Fasching feiern. Mit dabei waren Elferratspräsident Olaf, die Prinzenpaare der großen und kleinen Narrenreiche, der Radeburger Schuggelbär, der Fuffi. Heigli, Mini- und Schülergardemädels, um Kinder 40 Minuten Faschingsstimmung zu bieten.

Das kleine RCC-Team hatte sichtlich Spaß und kam professionell rüber wie eine "normale" Kinder-Fernsehsendung, Alle Achtung! Großen Anteil daran hatte auch Produzent Roland Seiler und sicher noch einige andere, die im Umfeld mitwirkten. 

Virtuelles Remmidemmi der Narrenpolizei

...und für das Narrengericht schwärmten sie auch wieder aus

Im Jugendklub Berbisdorf trafen sich die Narrenpolizei und Freunde zu einem virtuellen Remmidemmi. Der Name "Remmidemmi" steht sonst für die Megazeltparty vor dem Faschings-Umzugssonntag. Um die Tradition zu erhalten und überhaupt zum Erhalt des Radeburger Carnevals Clubs beizutragen, wurde ein Mix aus Musik, Livebeiträgen und Aufzeichnungen über den Streamingdienst Twitch gesendet und bei dieser Gelegenheit fleißig Spenden gessammelt. "Es hat sich gelohnt," freuen sich RCC-Finanzminister Kai Drabe und NP-Hauptmann Lars Dickhut, denn 1830,35 Euro kamen zusammen. Kosten wurden nicht verursacht, denn alle Mitwirkenden waren ehrenamtlich dabei, angefangen bei den Jungs vom JCB, namentlich Reiko "Pizza" Lehmann und Robert "schreit nach Schnaps" Merder, vom JC "Die Hütte" aus Boxdorf Richard Vollprecht, von Rabu Records Jon Thomas, unser Zeltdeejay Alex "Sky" Lehmann, das DJ Team Raumklang, bestehend aus Kevin Krause und Johann Maul, sowie vom Corona-Testzentrum Radeburg Max Werner.
Außerdem gab es einen Kostümwettbewerb. Alle eingesendeten Kostümfotos kamen in einen Lostopf. Daraus wurden die Faschingsfreunde aus Steinbach als Sieger ermittelt (siehe Foto) - herzlichen Glückwunsch! Eine Zusammenfassung (3 min) vom Remmidemmi findet ihr hier: 

Am Faschingssonntag schwärmten die Narrenpolizisten auch wieder aus. Es wurde zwar mangels Verhandlungsort niemand vorgeladen, aber die Haftbefehle konnten sofort im Schnellverfahren in ein gültiges Urteil umgewandelt werden, direkt an der Haustür oder im Grundstück.  Der häufigste Vorwurf lautete "mindestens närrische Tatenlosigkeit, Boykott der Gastronomie und Verletzung der närrischen Kleiderordnung". Es reichte, dass der närrische Übeltäter in Form einer selbst festzulegenden gemeinnützigen Geldspende die nötige Reue zeigte. Das Auschenken alkoholischer Getränke an die Vollstreckungsbeamten der NP, die diesmal als Verstärkung Gardemädels und Elferräte dabei hatten, wurde nicht als Bestechung gewertet sondern diente einzig dem Gesundheitschutz in sehr trockener Winterluft. Durch das unmittelbare Schuldbekenntnis entgingen die Täter auch dem sonst üblichen Vermerk in der Kaderakte, so wird es auf dem Haftbefehl jedenfalls versichert. 

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