Mitteilung im Amtsblatt der Stadt Radeburg:
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
aktuell beschäftigt die Menschen wohl kaum ein Thema mehr als „Corona“. Auch in unserer Stadt Radeburg hoffen wir, bald wieder zu einem normalen Alltag zurückzufinden. Wesentliche Entscheidungen werden von Bundes- oder Staatsregierung in Berlin oder Dresden getroffen, Vieles ist allerdings dann ganz konkret in den Städten und Gemeinden vor Ort umzusetzen. Bedauerlicherweise haben die Kommunen dabei oft auch nur den Wissensstand wie alle anderen Bürger und manche Neuerung erfahren auch wir Bürgermeister nur aus der Zeitung, bevor dann offizielle Verlautbarungen erfolgen. Was gestern noch richtig war, kann heute schon falsch sein. Die Stadtverwaltung steht den Bürgern bei Fragen hier auch als „Navigator“ und Ansprechpartner zur Verfügung.
Seit Mitte März gibt es auf der Homepage der Stadt Radeburg eine Unterseite zum Thema Corona-Virus. Dort haben wir möglichst tagaktuelle Informationen zur Schließung / Öffnung aller städtischen Einrichtungen, Hinweise auf die aktuell gültigen Allgemeinverfügungen und Verordnungen, Elternbriefe unserer beiden Schulen, Informationen zur Schließung / Notbetreuung etc. in Schulen, Kitas und Kindertagespflegestellen, Informationen des Zweckverbandes Abfallwirtschaft zur Müllentsorgung usw. veröffentlicht und laufend gehalten. Alle Informationen dazu unter https://www.radeburg.de/ aktuelles/corona-virus
Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind im Dienst und stehen trotz eingeschränkter persönlicher Kontaktmöglichkeiten für Bürgeranfragen zur Verfügung. Dort, wo ein persönliches Erscheinen nötig ist (z.B. Pass-, Melde- und Standesamtsangelegenheiten), wird mit Terminvergabe gearbeitet. Diese Informationen sind unter o.g. Adresse im Internet zu finden, zusätzliche Informationen werden auch in den öffentlichen Schaukästen angebracht. Die Zahl der Erkrankungen wird den Städten und Gemeinden des Landkreises Meißen erst seit einigen Wochen durch das Gesundheitsamt des Landkreises Meißen taggenau zur Verfügung gestellt. Es wurden seit Beginn der Erfassungen (11.03.2020) im gesamten Gemeindegebiet Radeburg insgesamt fünf Personen positiv getestet.
Zurzeit ändern sich die Vorschriften zur Kinderbetreuung in kurzen Abständen, teilweise täglich. Dies ist für Eltern, Betreuungspersonal, freie Träger und Verwaltung sehr belastend. Deshalb suchen wir auch hier immer nach gemeinsamen abgestimmten Lösungen, die der Situation gerecht werden. Nachdem zuerst die Prüfungsklassen der Oberschule ihren Unterricht wieder aufgenommen haben, sind seit kurzem die 4. und 9. Klassen wieder in den Schulen. Daneben wird Notbetreuung für Kinder angeboten, deren Eltern in Berufen der „kritischen Infrastruktur“ arbeiten, die Rahmenbedingungen dafür wurden auch Anfang Mai nochmals verändert. Der Radeburger Stadtrat hatte in seiner Sitzung im März beschlossen, die Kita-Gebühren für den Monat April auszusetzen und die bereits gezahlten Gebühren für den Zeitraum 18.3.-31.3.20 zurückzuzahlen, was dann auch umgehend erfolgte. Beim Schreiben dieses Artikels lagen mir noch keine konkreten Festlegungen seitens des Freistaates vor, wie im Monat Mai die Bezahlung erfolgen soll. Wenn Sie den Text lesen, wird dies bereits entschieden sein.
Positiv ist es, dass zwischenzeitlich auch viele Geschäfte und Dienstleister ihre Türen für die Kundschaft wieder öffnen durften. Bedrohlich wird die aktuelle Situation allerdings u.a. für die Gastronomie, hier müssen schnell Lösungen gefunden werden. Ab dem 5. Mai öffnen das Heimatmuseum und die Stadtbibliothek wieder, auch dort mussten wir entsprechende Vorkehrungen zu Abstandsregelungen und Hygiene treffen. Wir freuen uns aber, dass wir unseren Bürgern diese kulturellen Angebote nun wieder zur Verfügung stellen können. Ausführliche Informationen dazu finden Sie hier im RAZ oder unter www.radeburg.de
Die Öffnung von Sport- und Spielplätzen war ein nächster wichtiger Schritt, um vor allem den Kindern Bewegungs-Möglichkeiten und Abwechslung anzubieten. Bitte beachten Sie auch hier die Vorgaben der Sportvereine bzw. die Hinweise zur Benutzung der Anlagen.
Die Baustelle Marktplatz ist leider noch nicht fertiggestellt. In den letzten Wochen wurden Restarbeiten an den Fußwegen und der umlaufenden Fahrbahn durchgeführt. Es stehen noch Leistungen an der Brunnentechnik, der Elektrik und den versenkbaren Elektranten aus, deren Ausführung bereits abgestimmt ist. Uneinigkeit herrscht zwischen der Stadt als Auftraggeber und der ausführenden Baufirma über die Qualität der Pflasterflächen auf der Marktinsel sowie den Parkplatzflächen. Bei Platz- und Straßenflächen ist es wichtig, eine langlebige, dauerhafte Nutzung zu gewährleisten. Auch ästhetische Fragen spielen eine Rolle. Beide Aspekte wurden im Rahmen eines durch die Stadt beauftragten Gutachtens untersucht. Aufgrund der schlechten Ergebnisse zumindest für Teilbereiche (weitere gutachterliche Einschätzungen werden für die nächsten Tage erwartet) wurde die Abnahme bisher verweigert und eine gesetzlich vorgeschriebene Frist zur mangelfreien Nachbesserung bis Ende Mai gesetzt. Ich werde Sie an dieser Stelle weiterhin über die Entscheidungen des Stadtrates zum Vorhaben „Markt“ informieren.
Ihre Michaela Ritter, Bürgermeisterin