Die Einbruchserie reißt nicht ab.

Zum zweiten Mal in diesem Jahr ist die Physiotherapie Mösch unter den Opfern. Heute, am Donnerstag dem 2. Juni, wurde am helllichten Tag die Kassette mit den Tageseinnahmen geklaut. Erst in der Nacht zum Dienstag wurde im Rathaus eingebrochen - mit erheblichen Folgeschäden.

Einbruch ins Rathaus - Sicherheitsschloss kein Hindernis

Einbruch ins Rathaus: Sicherheitsschlösser konnten ihn/sie nicht aufhalten. Nur ein paar Holzspäne lagen nach dem Einbruch am Boden. Dafür ging man im Inneren des Gebäudes nicht zimperlich zu Werke.

Bereits Anfang des Jahres suchten sich Diebe Radeburger Arztpraxen und Physiotherapien aus und wiederholten mehrmals ihr Vorgehen mit der gleichen „Zielgruppe“ an verschiedenen Objekten. Damals wurde im Theodor-Krasselt-Werk an der Würschnitzer Straße außer bei Mösch auch bei der AWO eingebrochen und Geld und Autoschlüssel entwendet. In der Folge wurden Fahrzeuge der AWO gestohlen. Es lässt sich annehmen, dass es sich, abgesehen von der heutigen Tat, immer um den selben Täter oder die selbe Tätergruppe handelt. Das Vorgehen ist professionell. Alarmanlagen und Sicherheits-Schließzylinder sind kein Hindernis. Die Schäden an den Türschlössern sind gering und nicht sofort wahrzunehmen. Um so rabiater ist dann das Vorgehen im Inneren. Schranktüren, Schreibtischtüren, Tresore und Geldkassetten werden aufgehebelt und auch für geringe Geldbeträge großer Sachschaden in Kauf genommen. war diesmal das Rathaus dran. Auffällig ist bei der Tatserie das gleiche, sehr professionelle Vorgehen der Täter, für die Sicherheitsschlösser offenbar kein Hindernis darstellen.

In der Nacht zum Dienstag nun das gleiche Vorgehen an einem neuen „Zielobjekt“ - dem Radeburger Rathaus an der Heinrich-Zille-Straße. Der oder die Täter öffneten in „bewährter Weise“ die Eingangstür und begaben sich in das Gebäude. Bewegungsmelder wurden einfach von der Wand abgetreten. Es wurden mehrere Bürotüren aufgebrochen und eine bislang unbekannte Summe Bargeld entwendet. Was besonders schwer wiegt: die Täter gelangten in den Besitz der Schlüssel von den meisten der städtischen Verwaltung unterstehenden öffentlichen Einrichtungen, darunter Feuerwehren, Grundschule, Sporthallen und andere. Die Schlüssel waren wie üblich mit dem Namen des dazu gehörigen Objektes beschriftet. 

„Auch daraus müssen wir lernen,“ sagt Bürgermeisterin Michaela Ritter.

In einer konzertierten Aktion mit Schlüsseldiensten aus Radeburg und Dresden ließ sie innerhalb weniger Stunden an allen in Frage kommenden Objekten die Schlösser austauschen und neue Schlüssel an die jeweils Verfügungsberechtigten ausgeben, während die Polizei im Bereich verstärkt Streife fuhr.

Am Dienstag war natürlich an einen „normalen“ Rathaussprechtag nicht zu denken, weil das Gebäude für die polizeilichen Ermittlungen abgesperrt werden musste. Dennoch zeigten die meisten Mitbürger Verständnis.

Radeburg ist aufgrund seiner Autobahnnähe offenbar zu einem attraktiven Ziel für Diebe geworden. 

Die Polizei fragt: Wer hat Wahrnehmungen im Zusammenhang mit den Tatereignissen gemacht? Wem sind verdächtige Personen aufgefallen? Hinweise nehmen die Bürgerpolizisten, das Polizeirevier Meißen oder die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen.