25 Jahre im Dienst starker Männer

In die Kette der Firmengründungen vor 25 Jahren gehört auch mal eine zünftige Ketten-Säge. Die hätten wir auch zu bieten, denn ins Jubiläumsjahr eingetreten ist die Firma Worlitzsch in Radeburg, die exakt am 5.11.91 einen Vertrag als Stihl-Dienst bekam.

Bill (3.vl) und Klaus (5.vl) Worlitzsch hier bei einem früheren Event

Bill (3.vl) und Klaus (5.vl) Worlitzsch hier bei einem früheren Event vor ihrem Geschäft.

Eine Neugründung war das nicht, denn schon vor 45 Jahren hatte Klaus Worlitzsch auf der Bahnhofstraße sein Geschäft als Vertragswerkstatt von Simson Suhl für Mopeds und Rasenmäher.

Die Währungsunion traf die Suhler und ihre Partner doppelt hart. Während die Währungsunion mit der Wertstellung 1:1 aufgrund der zu geringen Produktivität schon allein zu unrealisierbaren Marktpreisen führte, tat die ohnehin weltweit abflauende Nachfrage nach Mopeds ihr Übriges. Bis ca. 1995 wurden noch Simson-Mopeds repariert, dann war es mit der Nachfrage endgültig vorbei.

Rasenmäher konnten im Gegensatz zu den Mopeds eine steigende Nachfrage verzeichnen, allerdings weniger die von Simson, und so verlegte sich Klaus Worlitzsch auf den Vertrieb und Service von Toro- und GEWE-Rasenmähern. Mit der Marke Solo kamen neben Rasenmähern auch Kettensägen ins Programm.
Das Nonplusultra bei Kettensägen ist allerdings Stihl. Und so konnte vor 25 Jahren mit dem Stihl-Dienstvertrag richtig durchgestartet werden.

An die Stelle der Mopeds sollten nun Motorräder treten. Mit Suzuki wurde ein interessierter Vertragspartner gefunden, dazu war aber ein repräsentativer Ausstellungsraum und eine größere Werkstatt vonnöten. Diese wurde 1993 auf der Bärwalder Straße, dem heutigen Standort, gefunden.

1990 fing Bill Worlitzsch eine Lehre als Kfz-Techniker an, schloss diese 1994 ab und arbeitete von da an als Geselle im väterlichen Betrieb. Ab 1999 drückte er noch einmal in Teilzeit die Schulbank, um 2001 als Meister der Kfz-Technik abzuschließen. Damit waren die Weichen gestellt für eine klassische Unternehmensnachfolge. 2005 übernahm Bill „Worli“ die Geschäfte seines Vaters Klaus, der sogleich seine Internetseite unter dem Namen worli.de registrierte.

2011 gab es noch einmal einen größeren Einschnitt in der Firmengeschichte. Das Vertragsgeschäft mit Suzuki musste zur Disposition gestellt werden. In jenem Jahr hatte die Führungsspitze von Suzuki Deutschland die „Idee“, das Geschäft profitabler zu machen – auf Kosten der Vertragspartner. Diese sollten, vor allem bei schweren Maschinen, zur Abnahme von unrealistischen Stückzahlen verpflichtet werden.

„Wir Vertragshändler in Ostsachsen wussten aber, dass bei uns eher kleine Maschinen gehen, nicht solche mit 1500 oder 1800 Kubik. Fast alle Suzuki-Vertragshändler der Region kündigten ihre Verträge,“ erklärt Bill Worlitzsch. „Ich auch. Seitdem bin ich eine Freie Werkstatt und habe das keinen Tag bereut.“

In der Szene heißt es, ein Kollege in Bautzen, der sich auf den Deal mit Suzuki eingelassen hatte, nahm sich wenig später das Leben.

Vertragspartner ist man aber weiterhin bei Stihl.
„Service und Qualität stimmen hier wie bei keiner anderen Firma“, ist „Worli“ begeistert. Es gebe kaum Beanstandungen und wenn, dann sei die Firma kulant, liefere umgehend Ersatz oder Ersatzteile und hat auch da jederzeit faire Konditionen. „Die Firma ist immer zu erreichen, man hat stets kompetente Ansprechpartner“, erklärt der Handwerker.
Er sieht sich auf einem boomenden Markt. Die Energiewende hat es mit sich gebracht, dass immer mehr Leute mit Kaminen und Öfen zuheizen und Kettensägen sind das Symbol starker Männer. „Es gibt viele junge Leute die in den Wald gehen und sich Holz holen. „Das Segment Kettensägen haben wir gewaltig ausgebaut“, stellt Bill Worlitzsch fest. „dazu gehen sehr gut Motorsägen, Motorsensen und Laubbläser. Auch Wiking Rasentraktoren sind ein Renner“.

Danach gefragt sagt er ohne Zögern: „Ja, der Job macht Spaß.“ und mit Blick auf die große Politik: „Hoffen wir, dass es friedlich bleibt.“ Für die Zukunft ist vorgesorgt. Der gemeinsame Sohn mit Ehefrau Roggy ist jetzt 9 Jahre alt „und macht auch schon mit. Das soll jetzt aber keiner so verstehen, dass wir hier Kinderarbeit machen.“ Bill lacht kurz. „Er kehrt mal den Hof, wenn er Lust dazu hat.“