Autobahnbau: Finkenberg bei Radeburg in historischen Dimensionen

„Warum heißt der neue Autobahn-Rastplatz bei Radeburg Finkenberg?“ war eine der in den letzten Tagen häufig gestellten Fragen. Am Rande der Verkehrsfreigabe der A13 gab Isabel Siebert, Sprecherin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (LASuV), dazu Auskunft.

Martin Dulig, hinten Staatssekretärin Dorothee Bär neben Landrat Arndt Steinbach und LASuV-Präsident Rainer Förster

Für Martin Dulig war der Finkenberg im Grußwort kein Thema. Wichtiger ist die historische Dimension der Europa-Anbindung über A13 und A17. - Im Hintergrund Staatssekretärin Dorothee Bär neben Landrat Arndt Steinbach und LASuV-Präsident Rainer Förster

Der ursprünglich geplante Name Promnitztal war einige Jahre ein Ortsname und Ortsnamen sollen nicht für Rastplätze verwendet werden. Das hat zuletzt eine ganze Reihe von Rastplätzen betroffen. Als Alternative wurde der nahe an der Raststätte liegende Finkenberg, den Ortskundige noch mit diesem Namen kennen, für die Benennung herangezogen.

Tatsächlich findet sich der Name für die 163 m hohe Kleinkuppe im Messtischblatt 34 der Topographischen Karte Sachsen von 1906. Das Foto zeigt den Berg im Hintergrund. Er liegt links der Röder, wenn man in Fahrtrichtung Radeburg auf der S 177 die Bodener Kurven hinter sich hat linkerhand, die größere bewaldete Fläche.

Dem Vergessen entrissen wurde der Name nun durch die Ausschilderung des Rastplatzes und durch die besondere Bedeutung, die er dadurch gewann, dass in seiner unmittelbaren Nähe am Montag, dem 28. November, Geschichte geschrieben wurde.

Nach 20 Jahren Bauzeit wurde hier der letzte sächsische Abschnitt der A 13 Berlin – Dresden seiner Bestimmung übergeben.

„In historischer Dimension sind 20 Jahre eine kurze Zeit. Es gibt Bauvorhaben, die dauern auch schon mal 100 Jahre,“ sagte Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Sie dankte „denjenigen, die das alles geplant haben, gebaut haben, stellvertretend den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Straßenbauverwaltung in Sachsen, den Planungsbüros, den Baufirmen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, an diejenigen, die Verhandlungen geführt haben und an diejenigen, die Grund und Boden abgegeben haben.“ Sie dankte aber auch allen Steuerzahlern, die es möglich gemacht haben, solche Milliardenpojekte überhaupt umsetzen zu können.

Dazu ergänzte der stellvertretende Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) bei seinem Grußwort: „Allein beim letzte Bauabschnitt, 7,5 km zwischen Radeburg und dem Dreieck Dresden, wurden in knapp 4 Jahren 52 Millionen Euro geplant und verbaut.“

Er zog den sprichwörtlichen Hut vor allen, die zur pünktlichen Freigabe der Strecke ihren Beitrag geleistet haben, von den Planern bis zu den Bauleuten. Ausdrücklich dankte er auch den Kraftfahrern, die in dieser Zeit mit Geduld und Disziplin auch dazu beigetragen haben.

Zugleich ordnete der Wirtschaftsminister diese Freigabe in eine noch größere Dimension ein: „Wenn am 17. Dezember der Lückenschluss der Autobahn Dresden-Prag erfolgt, dann hat das hier geopolitisch eine noch ganz andere Bedeutung mit der Anbindung an den Süden Europas.“