Umweltminister Günther würdigt Initiative »Sachsen blüht« - auch Radeburger Projekte ist dabei

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther hat am Montag, dem 21.6., in Nossen an der Vorstellung der Ergebnisse der Initiative für Insektenvielfalt »Sachsen blüht 2019/2020« teilgenommen. Radeburg ist mit dem "Naschgarten für Naschkatzen" an der Grundschule und der Wiese am Steinbruch Boden dabei, Thiendorf mit der "Blumenwiese Dobra", Ebersbach mit einer Wiese am Vierteich und der "Biotopbrücke" in Biberach.

Pflanzkübel auf dem Radeburger Markt

Immer mehr Flächenversiegelung und die Pflicht zur Beseitigung von "Unkraut" an Wegen und Plätzen - weniger Pflanzen führen zu weniger Lebensraum für Insekten. Anita Bätz hat sich deshalb außer für Blühwiesen auch für das Aufstellen von Pflanzkübeln auf dem Radeburger Markt stark gemacht.

Der Besuchs des Ministers in Nossen erfolgte auf EInladung des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) – Landesverband Sachsen.
»Wir brauchen vielfältige Lebensräume, um unsere Artenvielfalt zu erhalten und um Insekten zu schützen.« Der Minister lobte das Engagement aller Akteure: »Die Initiative ist ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, Insekten in Siedlungen zu schützen. Sie zeigt erfolgreich auf, was möglich ist und sie demonstriert, was neben der Landwirtschaft auch die Kommunen, Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen für vielfältige Lebensräume und Arten leisten und leisten können.« Der Freistaat unterstützt »Sachsen blüht« mit gebietseigenem Saatgut. »An vielen Orten können wir mittlerweile sagen: Sachsen blüht. Dafür, für die professionelle Organisation und für die fachliche Begleitung danke ich allen Mitwirkenden,« so der Minister.

Ergänzend zu der 2015 von der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt erfolgreich gestarteten Mitmachaktion »Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge« hatte der Sächsische Landtag 2019 die Initiative »Sachsen blüht« ins Leben gerufen. Auf der Grundlage des im Mai vom Sächsischen Landtag beschlossenen Doppelhaushalt wird diese Aktion für die nächsten zwei Jahre fortgeführt. Bisher wurde Saatgut für rund 300 Flächen in ganz Sachsen übergeben.

"Schmetterlingswiesen" in Radeburg und Umgebung

Auf der Karte von Süden nach Norden:

  • ehemalige Weide am Steinbruch Boden in Radeburg OT Boden, betreut durch Rainer Ringel
  • "Naschgarten für Naschkatzen" an der Grundschule Radeburg, betreut durch Anita Bätz - Link zum Blog
  • "Blumenwiese Dobra" Thiendorf OT Dobra, betreut durch Raphaela George-Dalchau - Link zum Blog
  • Wiese am Vierteich Ebersbach OT Freitelsdorf, betreut durch Sebastian Stelzner
  • "Biotopbrücke" in Ebersbach, OT Biberach, betreut durch Fam. Blobel - Link zum Blog

Über die "Links zum Blog" sind weitere Details zum jeweiligen Standort zu erfahren. Mehr zu den Intentionen der sächsischen "Schmetterlingsaktivisten" finden Sie auf der Seite www.schmetterlingswiesen.de 

Anita Bätz zur Pflanzaktion auf dem Radeburger Markt

mit heimischen Wildpflanzen vom Umweltzentrum Dresden und der Regionalgruppe des Netzwerks Blühende Landschaft

Am 01.06.2021 war es endlich soweit: die zukünftigen Pflanzkästen für den Radeburger Markt wurden auf dem Gelände des städtischen Bauhofes in Berbisdorf bepflanzt und sind inzwischen auf dem Marktplatz aufgestellt.

Durch die Initiative „Urbanität und Vielfalt" des Umweltzentrums Dresden wurde es möglich, dass eine weitere Schaufläche mit gefährdeten, heimischen Wildpflanzen entsteht. Und diesmal in Radeburg! Sonst werden z.B. Heilziest, Skabiosenflockenblume, Herzgespann, Großer Wiesenknopf, Guter Heinrich und Färberhundskamille u.v.m. vom Verein nur als Patenpflanzen an Dresdner und Bürger im Landkreis Meissen ausgegeben.

Nun wurden diese Heimischen in die Kästen für den Radeburger Markt gepflanzt. Wegen des zögerlichen Frühlings 2021 sind sie noch klein. Aber wir werden uns noch alle wundern, welches Potential sie haben, wenn sie erst einmal angewachsen sind und die Wärme des Frühsommers spüren... Dezent blau blühend oder auffällig gelb? Die Insekten werden die Pflanzen finden und sich laben!

Kommen die Wilden doch aus unserer Region und waren früher in der Landschaft weit verbreitet. Um die Menschen darauf aufmerksam zu machen und zu zeigen, wie natürlich-schön unsere heimischen Wildpflanzen sind, kann man die seltenen Pflanzen nun auf dem Markt bestaunen. Integriert und fest verwurzelt sind einige dieser Arten bereits auf der kleinen Blühfläche am Schloss Berbisdorf beim Jugendclub.

Dort wurden sie auch als Schaupflanzen bereits 2019 gepflanzt, fühlen sich sehr wohl und blühen überschwänglich! Leider wurde dort schon zum 2. Mal das Blühwiesenschild „Hier blüht es für Bienen, Hummeln & Co“ umgestoßen und muss neu befestigt werden.

Die Pflanzaktion auf dem Bauhof bot auch die Gelegenheit, auf den Welttag der Wildbiene am 20.05. aufmerksam zu machen. Dieses Jahr ist es die Mai-Langhornbiene, die gekürt wurde. Um diese und andere Wildbienen zu unterstützen, die manchmal nur 50 oder wenige hundert Meter zwischen Nest und Futterstelle zurücklegen, hat das Netzwerk Blühende Landschaft eine Saatgutmischung aus Wildpflanzen für den Balkonkasten entwickelt: SIMSALABUNT.

Ziel ist es, dass die Wildbienen, die im Boden nisten oder durch unsere Nisthilfen am Haus oder im Garten angelockt werden, auch Nahrung finden. Unsere typische Balkonbepflanzung bietet nur leider oft genug keinerlei Nektar oder Pollen und taugt höchstens als Schlafplatz. Mit der Balkonkastenmischung SIMSALABUNT kann man Abhilfe schaffen und sich die heimischen Insekten ans Fenster holen!