Radeburg zum Welttag der Wildbiene – Wiesenführung am 18.05.2022 ab 15 Uhr

Unter dem Motto "Urbanität und Vielfalt in Radeburg" lädt die Regionalgruppe des Netzwerks Blühende Landschaft Radeburg und Ortsteile am Mittwoch zu einer Wiesenführung ein.

Blühwiese an der Grundschule Radeburg - Foto: Anita Bätz

Blühwiese an der Grundschule Radeburg - Foto: Anita Bätz

An der Grundschulblühwiese wurde im März Frühjahrsputz gemacht. Viele Stängel der holzigen Stauden von Wilder Möhre, Wegwarte und Färberhundskamille blieben über den Winter auf der Fläche, um weiter Rückzugsort und Nahrung zu bieten. Auch die dicke Laubschicht und das Totholz der Umrandung ist Lebensraum für Käfer und Spinnentiere. Und Unterschlupf für den Igel. Bevor im Frühjahr der Neuaustrieb beginnt, wird Großteil des Vertrockneten und das Laub entfernt, um zu verhindern, dass sich am Boden eine filzige Schicht bildet und Nährstoffe bindet. Auch offene Stellen ganz ohne Bewuchs sind sehr wichtig. Viele Wildbienen sind Bodenbrüter und brauchen diese Bodenstellen um ihre Nester zu graben. Aber auch Spalten in Mauern oder Steinhaufen werden besiedelt.

Die diesjährige Wildbiene des Jahres, die „Rainfarnmaskenbiene“ braucht eben solche Nischen und ernährt sich hauptsächlich, wie der Name schon sagt, von Rainfarn und anderen Korbblütlern. Unsere Grundschulblühwiese dürfte also gute Lebensbedingungen bieten. Gemeinsam wollen wir uns am 18.05.2022 ab 15 Uhr an der Grundschulblühwiese Meißner Berg in Radeburg auf die Suche nach ihr machen und mehr über sie und ihren wilden Schwestern erfahren. Die Regionalgruppe des Netzwerk Blühende Landschaft Radeburg und Ortsteile ist mit einem Infostand vor Ort. Wir wollen mit Erdfarben ein „Gemeinschaftsbild“ malen, auf der Wiese die Artenvielfalt beobachten und weitere Projekte besprechen. Sie sind herzlich eingeladen am 18.05.2022 ab 15 Uhr zum „Radeburger“ Welttag der Wildbiene zur Wiesenführung an der Grundschulblühwiese Meißner Berg, unterhalb der Grundschule.

Ein Jahr Netzwerkarbeit in Radeburg

Pflanzungen auf dem Markt

Foto: Anita Bätz

Letztes Jahr um diese Zeit wurden die Pflanzkästen auf dem Markt in Radeburg mit Patenpflanzen aus dem Projekt „Urbanität und Vielfalt“ bepflanzt.  Das Projekt mit den Patenpflanzen läuft seit 6 Jahren noch bis Oktober 2022. „Biodiversität durch bürgerschaftliches Engagement –
seltene heimische Wildpflanzen im Garten und auf dem Balkon – Ziel des Projektes ist es, seltene oder bedrohte regionale Wildpflanzen mit Ihrer Hilfe in ihrem Bestand zu stärken und Sie in die Welt der biologischen Vielfalt um uns herum mitzunehmen,“ schreiben die Organisatoren vom Umweltzentrum Dresden.

Auch wir von der Regionalgruppe waren Pflanzenpaten und haben für Vermehrung gesorgt. Unsere Pflanzkästen auf dem Markt sind allerdings Schauflächen, um noch mehr Menschen die heimische Vielfalt und das Zusammenspiel von Insekten und Nahrungspflanzen näher zu bringen. Betonie, Färberhundskamille, Flockenblume, Herzgespann, Guter Heinrich und Wiesenknopf: alles schöne Wilde aus unserer heimischen Natur, die bedroht oder schon verschwunden sind, erblühten, gediehen und vermehrten sich. Ende April 2022 wurden die Kästen mit Hilfe vom Bauhof in Ordnung gebracht und die Beschilderung erneuert.

Kreisverkehr am Meißner Berg

Foto: Anita Bätz

Hier blühen zurzeit Wildtulpen und Puschkinia. Sie folgen den Krokussen von Ende März. Das sind alles Arten, die zum Verwildern neigen und sich vermehren. Im Herbst hatten wir fast 800 Frühblüherzwiebeln aus dem Blütenfond des Netzwerk Blühende Landschaft in die Erde gebracht. Wichtig ist, die Wiese dann erst im Jahr zu mähen, wenn die Blätter der Wildtulpen vollständig eingezogen, also vertrocknet sind.

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