Nehmen sie vor allem jetzt Rücksicht, besonders als Hundebesitzer!

Gilt für unsere Umgebung mit Moritzburger Kleinkuppenlandschaft, Radeburger und Rödernscher Heide, aber ebenso andernorts. Gastbeitrag des Hundezüchters und Jägers Torsten Trepte, Volkersdorf.

Moritzburger Kleinkuppenlandschaft

Moritzburger Kleinkuppenlandschaft bei Berbisdorf Foto (c) Klaus Kroemke

Ich darf mich kurz vorstellen. Ich bin Torsten Trepte. Die meisten kennen mich vielleicht durch meine Entsorgungsfirma. Ich bin aber auch Hundezüchter
und Jagdpächter. Ich weiß also, wovon ich im Folgenden rede.

Bereits im Januar 2018 wies RAZ in dem Artikel „Das Problem läuft hinter der Leine“ (unter „Irrtum 6: Hund darf man außerhalb von Ortschaften freilaufen lassen“) darauf hin, dass Radeburg umgeben ist von Wäldern, Landschafts- und Naturschutzgebieten.

Bei konsequenter Auslegung des Sächsischen Naturschutzgesetzes und des Waldgesetzes gäbe es in Radeburg, Moritzburg und Umgebung keine Fläche, auf der Hunde freilaufen dürfen. Ich selbst halte die Bestimmungen in Teilen für übertrieben und sie gehören von Fachleuten dringend überarbeitet. Hunde müssen auch artgerecht bewegt werden können. Deshalb kommen die Bestimmungen in unserer Umgebung einem Hundehaltungsverbot gleich, was ich jederzeit scharf kritisiere.

Aber zwingend geboten ist das Anleinen jetzt. Von 1. April bis 15. Juli ist die von Jägern so genannte „Brut- und Setzzeit“. Vögel brüten, Hase, Hirsch, Reh und Wildschwein „setzten“ ihre Jungen ab und ziehen sie auf. Unsere Umgebung wird zum großen Tierkindergarten. Die Jungtiere brauchen Ruhe, damit sie problemlos aufwachsen können.

Im Namen aller Jagdpächter bitte ich deshalb Spaziergänger und Ausflügler und ganz besonders die Hundebesitzer in dieser Zeit,

  • Wege nicht zu verlassen
  • Wildtiernachwuchs nicht zu berühren
  • Jungtierfunde zu melden

Wildtiere halten sich besonders gern im Dickicht, in Hecken oder im hohen Gras auf. Sie wecken den Jagdinstinkt der Hunde und das stellt für diese Tiere eine große Gefahr dar. Aufgefundenes Jungwild sollten sie auf keinen Fall berühren und Ihren Hund fernhalten! Scheinbar verwaiste Tiere sind meistens nicht hilflos, sondern werden von den Müttern viele Stunden gut versteckt allein gelassen und nur zum Säugen aufgesucht, was der beste Schutz vor Fressfeinden ist. Die Küken bodenbrütender Vögel sind oft „Nestflüchter“ und laufen selbstständig umher, werden aber dennoch weiter von den „Eltern“ gefüttert.

Sollten Sie Zweifel haben, ob nicht ein Tier doch verletzt, krank oder anderweitig gefährdet ist, informieren Sie Ihren ortsansässigen Jagdpächter. Kontaktdaten erfahren Sie im Ordnungsamt bzw. bei der nächsten Polizeidienststelle.

Vielen Dank für Ihre Einsicht!

Torsten Trepte
im Namen aller Jagdpächter