Dienstag, den 20. August 2013 16:03 Alter: 6 Jahr(e)

De Maizière will wissen: wie überleben die kleinen Geschäfte?

Kategorie: Radeburg und Umgebung

VON: KLAUS KROEMKE

Dass sich der Termin der Bundestagswahl, der 22. September, nähert, ist seit einigen Tagen allenthalben an „jedem Masten“ zu sehen, denn die hängen jetzt voller Wahlplakate. Politiker aller Parteien begeben sich auf Wahlkampftour – an der Spitze natürlich die, die ein Direktmandat anstreben wie Dr. Thomas de Maizière, der aktuelle Inhaber des Direktmandates des Wahlkreises Meißen.

Geert Mackenroth, Christian Damme, Thomas de Maiziere und Stanislaw Tillich (v.l.) im Gespräch mit Verkäuferin Ines Friedrich.
Geert Mackenroth, Christian Damme, Thomas de Maiziere und Stanislaw Tillich (v.l.) im Gespräch mit Verkäuferin Ines Friedrich.

Ein kleiner Imbiss darfs in der Fleischerei Klotsche sein.
Ein kleiner Imbiss darfs in der Fleischerei Klotsche sein.

Vor dem Hirsch treffen die Besucher auf Gastwirt Ronny Appelt.
Vor dem Hirsch treffen die Besucher auf Gastwirt Ronny Appelt.

Am 12. August besuchte er mit Ursula von der Leyen Moritzburg, am 15. war er zum Sommerfest der CDU in Weinböhla und am 16. August besuchte er am Vormittag die hochwassergeschädigten Orte Lorenzkirch, Promnitz, Gohlis und Nünchritz und am Nachmittag war dann Radeburg an der Reihe. Hier traf er sich mit Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) zum ersten Besuch bei Radeburgs neuer Bürgermeisterin Michaela Ritter. Stanislaw Tillich und Michaela Ritter (parteilos) sind sich seit langem gut bekannt. Als Regionalmanagerin des Dresdner Heidebogens, dessen Mittelpunkt Königsbrück ist, traf sie ihn öfter in dessen dortigem Wahlkreisbüro und er konnte von ihr aus erster Hand und zugleich sachkundig erfahren, wie die Landespolitik zur Förderung und Entwicklung des ländlichen Raums „unten ankommt“, was funktioniert und was nicht funktioniert. Zur Begrüßung anwesend waren auch Geert Mackenroth, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Meißen und Christian Damme, der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes und stellvertretender Bürgermeister. Nach einer Stipvisite in der Radeburger Kirche ging es in Richtung Markt. Hier wollten die Politiker sich ein Bild machen, wie die kleinen Geschäfte es schaffen zu überleben. 

Im Gemüseladen wurde nach der Konkurrenz am Markttag gefragt. Ines Friedrich erklärte, das sehe man nicht als Konkurrenz. Der Markttag ziehe Leute an und außerdem sei man dann auch selber mit einem Stand draußen.

Thomas de Maizière hatte im engen Zeitplan das Mittagessen verpasst und so nutze er den Besuch in der Fleischerei Klotsche zu einem kleinen Imbiss. Michaela Klotsche ist an Kontakt mit hochrangigen Persönlichkeiten in diesem Jahr schon gewöhnt. Erst jüngst im Urlaub hatte sie Angela Merkel getroffen. Das bescheidene und unauffällige Auftreten „der Kanzlerin als ganz normaler Urlaubsgast“ hatte sie beeindruckt.

Es gab noch einen kurzen Abstecher in den Blumenladen von Habelts. Die Politiker interessierte, wie sich so ein kleiner Laden halten kann. Carola Habelt erzählte von der eigenen Gärtnerei und dass der Verkauf über den eigenen Laden nur ein Teil des Geschäfts sei.

Der Bundesminister und der Ministerpräsident lenkten sodann ihre Schritte ins Wäscheeck und erfragten auch hier, wie man als kleines Spezialgeschäft gegen die großen Konkurrenten bestehen könne. In der Kleinstadt ist es vor allem das Vertrauen, weil sich Inhaber und Kunde persönlich kennen. „Die Kleidungsstücke werden schon mal zum Probieren mit nach Hause genommen. Das ist ein Vorteil, der gern genutzt wird,“ erklärt Inhaberin Christina Lau, die auch noch die Glückwünsche zu ihrem runden Geburtstag entgegennehmen konnte.

Dann war die eingeplante Zeit auch schon fast herum. Am Hirsch servierte gerade Gastwirt Ronny Appelt an den Außenplätzen und wurde von de Maizière gefragt, ob denn nicht ein verkehrsberuhigter Markt viel besser wäre. Gerade auf den Außenplätzen erschien ihm der Verkehrslärm doch als Beeinträchtigung. Ronny überraschte ihn mit der Aussage, dass Verkehrsberuhigung gar nicht so gut sei für das Geschäft. Wenn der Verkehr schneller außen herum geht als durch die Stadt, dann halte hier auch keiner mehr an. Übernachtungsgäste kämen vor allem von der Autobahn. Eine Anzeige in dem Buch „Rechts und links der Autobahn“ habe sich da sehr bezahlt gemacht.


 

 

 


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