Radeburg: Bei Mitras gab es was zu feiern – für die Mitarbeiter und ihre Familien

Am Sonnabend, dem 14. September gab es ungewöhnlich viel Bewegung im Gewerbegebiet an der Bahnhofstraße. Vor allem ungewöhnlich: viele Familien strömten in Richtung Mitras Composites Systems GmbH. Was war da los?

Mitras, Geschäftsführer Ott spricht zu den Mitras-Werkern und ihren Angehörigen

Die Jubiläumsfeier war ein Stelldichein der Generationen; Bild rechts: Geschäftsführer Ott spricht zu den Mitras-Werkern und ihren Angehörigen

Die senata-Gruppe, zu der Mitras gehört, feierte das 30. Jahr ihres Bestehens. Die Mitras Composites selbst ging 1990 aus dem Radeburger Glasfaserwerk hervor und ist seit 2002 Teil der Senata-Gruppe. In den Folgejahren wurde aus einem „Problembetrieb“ ein florierendes Unternehmen. Stefan Ott, seit 2003 Geschäftsführer, hat das ehrgeizige Ziel, den Betrieb zu einem „Best-Practice-Beispiel für Lean Management“ zu machen – zu einem Vorzeigeobjekt für schlanke Firmenstrukturen mit „flachen Hierarchien“, das heißt: wenig Verwaltung und schnelle, effiziente Prozesse.

„Durch Automatisierung,“ so betont er, „gehen bei uns aber keine Arbeitsplätze verloren. Die Arbeitskräfte werden aber anders eingesetzt.“ Er sieht eher, dass die Automaten helfen, dem Fachkräftemangel zu begegnen, als dass sie eine Bedrohung für Jobs seien. Für ihn sind die Mitarbeiter das wichtigste Gut. Sie sollen auch dadurch gehalten werden, dass die Arbeit für sie attraktiver wird. Sie sollen motiviert sein, am ständigen Verbesserungsprozess teilzunehmen. „Wenn Fehler passieren, so ist für uns erst einmal nicht so wichtig, wer den Fehler gemacht hat, sondern warum er passieren konnte.“

Entsprechend ausgestaltet wurde das Fest bei Mitras. Es wurde extra ein großer Kinderspielplatz aufgebaut – mit Hüpfburg, Kinderschminken, Bastelstaraße und vielem mehr. Neben einer Bar gab es auch extra für die Kleinen ein „Nasch-Car“ mit vielen Leckereien und ein separates Kinderbuffet.

 „Das Wichtigste in einem Unternehmen,“ schreibt Dr. Folger in seinem anlässlich der Feierlichkeiten veröffentlichten Tagebuch, „sind die Menschen. Ausschließlich sie sind es, die für das Gelingen und den Erfolg verantwortlich sind.“

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Mit dieser den Mitarbeitern zugewandten Philosophie liegen Stefan Ott und Dr. Werner Folger, der Inhaber der senata, auf einer Wellenlänge – wie wahrscheinlich alle Geschäftsführer der Betriebe. Denn als es darum ging, die Entscheidung zu treffen, wie das Jubiläum gefeiert wird, waren sie sich schnell einig, dass das nur vor Ort, also an allen 20 Standorten der Gruppe gemacht werden kann. Nur so war es möglich, statt nur einiger „Delegierter“ alle Mitarbeiter einzubeziehen – und ihre Familien, denn die Familien sind es, aus denen die „Werker“, wie Mitarbeiter hier genannt werden, ihre Kraft uns Motivation schöpfen und diese sollen sich deshalb ebenfalls mit dem Unternehmen verbunden und willkommen fühlen.