Wer auf Arbeit getestet wird, kann das negative Testergebnis auch in der Freizeit nutzen

Mit einer Selbsterklärung (Link unten) bzw. einer Bestätigung des Arbeitgebers über einen tagesaktuellen negativen Test kann man bereits jetzt inzidenzunabhängig Angebote wie körpernahe Dienstleistungen und Click & Meet nutzen. In Zukunft soll auf diese Weise auch Zugang zu Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Sporteinrichtungen und vor allem zur Gastronomie ermöglicht werden. Den Nachweis muss man aber jeweils ausdrucken und mit sich führen. Landrat Ralf Hänsel wirbt für eine App, die es den Nutzern ermöglichen soll, sich dieses Ausdrucken und Mitführen eines Papiers künftig zu ersparen und die gleichzeitig dem Gesundheitsamt schnellstes Handeln bei positiven Fällen ermöglicht.

die App schnelltest.click

Die Software – Simba n³ – wertet für das Landratsamt die App schnelltest.click aus, die die Nutzer auf ihrem Smartphone installieren müssen (Klick ins Bild führt zur App)

Das Landratsamt teilt dazu mit:

Die Bedeutung von Schnell- und Selbsttests hat mit der aktuellen Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung (im Folgenden C-VO) deutlich zugenommen. Beschäftigte und Selbstständige mit direktem Kundenkontakt müssen sich statt bisher einmal nun zweimal in der Woche testen. Darüber hinaus sind die Arbeitgeber weiterhin verpflichtet, allen Beschäftigten, die am Arbeitsplatz präsent sind, ein Angebot für einen kostenlosen Selbsttest einmal in der Woche zu unterbreiten. Betriebsinhaber und Beschäftigte, unter anderem in Betrieben für körpernahe Dienstleistungen (zum Beispiel Friseure, Fußpflege, Physiotherapie), Fahrschulen und Musikschulen, müssen sich künftig zweimal wöchentlich testen. Deren Kunden und Besucher benötigen jeweils einen tagesaktuellen Test.

„Der Landkreis Meißen hat bereits vor geraumer Zeit eine Strategie entwickelt, die zum Ziel hat, durch eine umfangreiche Testkonzeption den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen, Dienstleistern, der Kultur-, Tourismus- und Freizeitbranche, dem Gastgewerbe und dem Handel so viele Freiheiten, aber auch so viel Schutz wie möglich zu organisieren“, sagte Landrat Ralf Hänsel. Wesentliches Element der Teststrategie sei ein flächendeckendes Netz an Bürgerteststellen, welche digital mit dem Gesundheitsamt vernetzt sind. „So können bei positiven Tests sofort die erforderlichen Schutzmaßnahmen sowie PCR-Tests veranlasst werden“, so Ralf Hänsel weiter. .

„Parallel möchten wir den Personen, die bereits über ihre Arbeitsstellen getestet werden, ermöglichen, ihre negativen Testergebnisse auch für Freizeit- oder sonstige Aktivitäten zu nutzen. Hierfür ist es jedoch erforderlich, dass die in den Unternehmen und Betrieben durchgeführten Tests in die Gesamtkonzeption des Landkreises einfließen.“

In einer Videokonferenz am 31. März mit den neun größten Unternehmen im Landkreis, unter anderem Feralpi, Koenig & Bauer, Kronospan, Porzellanmanufaktur Meißen, den Branchenverbänden, wie IHK, DEHOGA, Einzelhandelsverband Sachsen, Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft, dem Kreissportbund und dem Tourismusverband wurde die Konzeption sowie die vom Landkreis organisierte und finanzierte Software – Simba n³ – vorgestellt. „Die Software erleichtert den Unternehmen zum einen das Testprozedere. Zum anderen erhalten die getesteten Personen ohne Wartezeit das Ergebnis als Link über die App schnelltest.click auf ihr Smartphone und können dieses dann an anderer Stelle, zum Beispiel beim Friseur, vorzeigen. Positive Testergebnisse werden ohne Zeitverzögerung an das Gesundheitsamt weitergeleitet“, stellte Landrat Ralf Hänsel den Nutzen für alle dar. „Aber der Haupteffekt soll künftig sein, dass – sobald es die Infektionslage zulässt – Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Sporteinrichtungen, weitere körpernahe Dienstleister, Tanzschulen und vor allem die Gastronomie mittels einer App die Nutzung ihrer Angebote ausschließlich durch Personen mit einem negativen Test steuern können.“

Für Getestete, die über kein Smartphone verfügen, kann das Testergebnis weiterhin auf einer DIN-A4-Seite ausgedruckt werden. Landrat Ralf Hänsel betonte zudem, dass die Datenschutzbeauftragte des Landkreises von Anfang an in die Entwicklung der Software eingebunden war und die diesbezüglichen Belange vollumfänglich berücksichtigt wurden.

Landrat Ralf Hänsel hofft, "dass möglichst viele Unternehmen und Betriebe unsere Teststrategie unterstützen", indem sie die Software – Simba n³ – einsetzen. Aber vor allem hofft er, "dass die Entwicklung der Infektionszahlen sowie der Belegung der Krankenhausbetten mit an COVID-19 Erkrankten bald eine vollumfängliche Ausnutzung der sich durch die Technik bietenden Möglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger zulässt.“

Links:

RAZ hat nachgefragt

Zu Ihrer Anfrage teilt das Landratsamt Meißen Folgendes mit:

1. Frage: Ist es richtig, dass die Software, die z.B. Betriebe einsetzen sollen, – Simba n³ – heißt, aber die App schnelltest.click?
Ja, dies ist korrekt. Die App ist für Betreiber von Geschäften und Einrichtungen gedacht. Damit kann der Negativ-Bescheid zum Zutritt abgescannt und dokumentiert werden.

2. Frage: Wo können die Betriebe die Software – Simba n³ – erwerben und ist diese kostenlos?
Die Software und das dazu benötigte Kartenlesegerät wird vom Landkreis Meißen kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Koordination erfolgt über das Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen.

3. Frage: Landrat: "Positive Testergebnisse werden ohne Zeitverzögerung an das Gesundheitsamt weitergeleitet" - d.h. negative nicht? Gäbe es eine Möglichkeit, die negativen Ergebnisse auch zu übermitteln? Damit hätte man anhand des Positivenanteils ein weiteres Instrument zur Einschätzung der pandemischen Lage.
Negative Schnelltestergebnisse werden ebenfalls an das Gesundheitsamt übermittelt. Eine gesonderte Statistik über die Ergebnisse wird dazu jedoch nicht geführt.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Schmiedgen-Pietsch
Pressesprecherin