Nach „Moritzburger Erklärung“ organisieren Forstministerien die Rettung deutscher Wälder

Zum Pilze Suchen durch unsere Wälder ziehen, aber was ist von den Wäldern eigentlich noch übrig? Wer in den letzten Wochen im Wald spazieren war, dem ist sicher aufgefallen, dass viele Bäume umgestürzt, vertrocknet und krumm und schief dastehen. Eichen, wie die am ehemaligen Bahndamm zu den Ziegeleien, sind vertrocknet, ausgehöhlt und sterben ab. Das ist ein Zeichen.

Aktuell sind die großen Schäden der Wälder ein wichtiges Thema.

Holzbruch

Die Unwetterschäden im Frühsommer und die vorhergehenden werden die Waldbesitzer noch einige Zeit beschäftigen.

Durch langanhaltende Trockenheit, Schädlinge, wie den Borkenkäfer und auch durch Stürme wurden in den letzten Monaten zahlreiche Wälder zerstört. Der Klimawandel spielt eine große Rolle, denn durch ihn kam es zu den vielen Dürren und bestimmte Insekten und Pilze reagieren schnell auf die Veränderung des Klimas, pflanzen sich schneller fort und befallen Bäume.

Private, kommunale und staatliche Waldbesitzer haben immer mehr zu kämpfen, teilweise auch um ihre Existenz, denn durch die vielen Schadensereignisse ist mehr Holz am Markt als es Bedarf dafür gibt und es ist teilweise gänzlich unverkäuflich.

Stellen Sie sich vor, Sie sind stolzer Besitzer von drei Hektar Wald. Das entspricht ungefähr der Größe von vier Fußballfeldern, besitzen dazu noch einen Traktor mit Hänger und zwei Motorsägen. Um ihre Fläche Wald zu pflegen, müssen Sie jährlich fünf Mal rausfahren und Ordnung schaffen. Bis zu dem Sturm Fredericke letztes Jahr, war dies als einzelne Person zu bewältigen. Jedoch hat sich danach die Abfuhr von beschädigten Bäumen um mindestens das fünffache erhöht. Da hinzu kommen auch die regenfreien Sommer, die nicht zur Erholung des Waldes beitragen, und der Befall des Borkenkäfers, weshalb Sie nun noch öfter in den Wald fahren und sich darum kümmern müssen, ihren Wald zu pflegen. Als Einzelperson ist das körperlich und finanziell einfach nicht machbar, weshalb nun zusätzliche Hilfe benötigt wird.“ (anonymer Waldbesitzer aus der Region Ebersbach-Radeburg)

Aber was kann dagegen getan werden?

Nach dem Treffen, in Moritzburg von Forstministerinnen und -ministern aus einzelnen Bundesländern, welche die Details für den ,,Masterplan für Deutschlands Wälder“, die sogenannte ,,Moritzburger Erklärung’’ beschlossen haben und der ersten Sachsenwaldkonferenz Anfang August, folgte am 25. Oktober die zweite Sachsenwaldkonferenz in Dresden-Pillnitz. Hier kamen Waldbesitzer, Naturschutzverbände und Forstleute und -unternehmer zusammen. Sie haben ebenfalls einen Entwurf für die Bewältigung der Waldschäden vorgelegt.

Vor allem die kleinen Waldbesitzer sind mit ihren Ressourcen an ihren Grenzen angelangt. Sie alle brauchen deshalb dringend Unterstützung, wenn wir Wälder mit wichtigen Funktionen für Trinkwasser-, Hochwasser--, Natur- und Klimaschutz und für die Erholung der Menschen nicht verlieren wollen“, sagte Staatsminister Schmidt während eines dieser Treffen.

Deshalb ist nun der Abtransport von Schadholz und die Aufforstung von rund 180.000 Hektar Wald in Deutschland geplant. Dafür stehen 800 Millionen Euro zur Verfügung, die vom Bund und den einzelnen Ländern bereitgestellt wurden.

Das Ziel ist jedoch nicht nur, die Bewaldung der Freiflächen, sondern die neuen Wälder auch an den Klimawandel anzupassen. Zum Beispiel soll es mehr Mischwälder geben, die an ihren jeweiligen Standort angepasst sind. Auch dies erwähnt Schmidt und ebenfalls, dass kräftig in die Forschung investiert werden soll. „Der ohnehin laufende Waldumbau muss noch mehr als bisher auf das sich ändernde Klima ausgerichtet sein. Dabei sind wir auch auf die intensive Forschung angewiesen. Nur so können wir dem deutschen Wald aus der Krise helfen und ihn zukunftsfest machen.“

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