Gedanken zur Ausspühlung der Hohle an der Siedlung / Friedenshöhe

Da wurde Radeburg bis Mitte Juli von nahezu jedem Regen ausgespart, um am 12. Juli 50 Liter/m², also gefühlt „alles auf einmal" zu bekommen. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt für Radeburg bei ca. 350 l pro Jahr. Am 19. August kamen noch mal 25 Liter/m² binnen Minuten herunter. Nicht nur Landwirte sind wenig begeistert, weil solche Massen in so kurzer Zeit nicht versickern können.

Entwässerung im Hohlweg

Schleuse im Hohlweg, randvoll mit Kies, kann ihrer Funktion nicht mehr gerecht werden.

Entwässerung der Fläche oberhalb der Friedenshöhe

Die Entwässerung der Fläche oberhalb der Friedenshöhe erfolgt in Richtung Promnitz. Ein zu niedriger Damm und eine zugesetzte Kanalisation konnten die Wassermassen nicht abwehren.

 

Ein paar Gedanken zum Hohlweg an der Siedlung. Der Weg, der hinter den Grundstücken der Rehaklink und eines Einfamilienhauses von der Siedlung rechts abzweigt, galt jahrelang als Notzufahrt zur Friedenshöhe, weil die Zufahrt über die Hospitalstraße für manche Rettungsfahrzeuge zu steil war. Inzwischen besteht diese Funktion zwar nicht mehr, eine Nutzbarkeit wäre im Evakuierungsfall aber sicher sinnvoll.

Stadtwehrleiter Marcus Mambk sagt, das bei einer Überprüfung des Weges vor zwei Jahren dieser schon als zu schmal befunden wurde. Inzwischen ist er sehr zugewachsen. Nach dem Unwetter vom Freitag, dem 12.07. ist er nun überhaupt nicht mehr befahrbar, denn ein großer Teil des Fahrbahnbelages (Schotter und Asphalt) fanden sich in besagten Grundstücken, auf der Straße und im Motorraum eines dort abgestellten Fahrzeuges eines Rehaklinik-Mitarbeiters wieder, der an diesem Abend Dienst hatte. Der Schutz vor schnell abfließendem Oberflächenwasser von der oberhalb der Friedenshöhe liegenden landwirtschaftlich genutzten Fläche ist mangelhaft. Das ist seit längerem offensichtlich, denn bei jedem Starkregen läuft der einen Meter hohe Damm am stadtseitigen Feldrain über und spült den Hohlweg schon seit geraumer Zeit immer mehr aus. Allerdings hatte das Ereignis am 12.07. eine "neue Qualität", denn der Hohlweg war bisher noch „zur Not“ befahrbar, was er nun nicht mehr ist.

Aufgrund der Tatsache, dass die in der ungefähren Mitte des Hohlweges eingebaute Schleuse mit Schutt und Erdmassen randvoll ist, kann diese ihre Funktion auch nicht mehr erfüllen, so dass das Wasser wie in einem Flußbett über die Straße Siedlung und durch den Stadtpark in die Promnitz läuft. Die Deckschicht des in Fließrichtung liegenden Parkweges hat es komplett weggespült, so dass man nun auf dem freiliegenden Schotter laufen muss, was für die Parknutzer, nicht zuletzt aus der Rehaklinik, sicher nicht gut zu laufen ist.

Leser Wolfgang Lau benennt ein ähnliches Problem auf der Anbaustraße. Auch hier ist ein besserer Schutz vor schnell abfließendem Oberflächenwasser notwendig. „Einige Anwohner zur Promnitz zu sind regelrecht abgesoffen,“ schreibt er auf Facebook.

Bauer Thomas Jentzsch sagt: „Der Regen hat uns gar nichts genützt. Die Regenmassen kann der Boden gar nicht so schnell aufnehmen.“ Wenn man etwas Sinnvolles im Zuge der Anpassung an Klimaveränderungen tun will, dann sind es Maßnahmen zur Verbesserung der Rückhaltung von Oberflächenwasser bei Starkniederschlägen. Verantwortlich dafür wären die Eigentümer der Flächen, auf denen die Wassermassen anstehen – sicher im Verbund mit den Pächtern und anderen Interessierten, vor allen denen, die den Schaden bzw. Nutzen haben.