Deutsche Vize-Juniorenmeisterin in der Sportakrobatik kommt aus Radeburg

Vanessa Wackwitz holt gemeinsam mit der Dresdnerin Anna Magdalena Kott und der Radebeulerin Laura Nürnberger als Team des Dresdner SC den 2. Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren 1

v.l. National-Trainerin Katharina Bräunlich, Anna Magdalena Kott, Laura Nürnberger und Vanessa Wackwitz

Vanessa Wackwitz war der Sport praktisch in die Wiege gelegt, denn Mutter Kerstin Wackwitz war Handballerin und Vater Uwe „Ginger“ Lösche Fußballer. In beiden Sportarten hatte sie sich versucht. „Aber da war ich völlig untalentiert,“ erzählt die 16jährige.

„Von einer Freundin die Mama hatte sich bei den Sportakrobaten in Ottendorf-Okrilla mal umgehört,“ erinnert sich Kerstin Wackwitz. „Da sind wir zu einem Schnuppertraining und da habe ich sie angemeldet.“

Dort war Vanessa gleich eine der Besten und blieb dabei. Zehn Jahre trainierte sie dort. Das hieß drei bis vier Mal wöchentlich drei Stunden. Ihr größter Erfolg war 2017 bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft in Düsseldorf für Sachsen den 3. Platz geholt zu haben. In Ottendorf-Okrilla war altersbedingt ein ständiger Wechsel der Formationen. „Da ich merkte, dass mir das Training leicht viel, ich mich aber nicht recht weiter entwickeln konnte, habe ich mich dann dieses Jahr beim DSC zum Probetraining angemeldet. National-Trainerin Katharina Bräunlich hat mich bei diesem Training gesichtet und wollte mich unbedingt in ihrem Team haben.“

Der Wechsel zum DSC war verbunden mit einem Wechsel auf die Sportschule in Dresden.

„Binnen 14 Tagen musste alles geklärt werden,“ erinnert sich Kerstin Wackwitz. „Mitten in den Ferien musste sie in der Zilleschule abgemeldet und an der Sportschule angemeldet werden dasselbe in Ottendorf und beim DSC. Das war ziemlich hektisch.“ Vanessa macht nun die 10. Klasse gestreckt über zwei Jahre, um genügend Trainingszeit zu bekommen. Sie hat drei Mal wöchentlich früh drei Stunden Training und vier bis fünf Mal Training nachmittags ca. 4 Stunden.

Beim Training wurde probiert, wer mit wem am besten zusammenpasst. Vanessa (16), Anna Magdalena (11) und Laura (15) trainieren dann zwei Monaten zusammen. Mit ihrer Balance-Übung holten sie trotz der kurzen Zeit bei den Juniorenmeisterschaften den Vizemeistertitel. „Leider hatten wir zwei Patzer,“ berichtet Vanessa, „obwohl beim Training immer alles geklappt hat. Ohne die Patzer wäre es locker der erste Platz geworden. Natürlich waren wir nach dem Wettkampf sehr ärgerlich. Unsere Kleinste hat auch geweint.“ Kerstin Wackwitz ergänzt: „Das war der erste öffentliche Auftritt unserer Formation und sie waren alle sehr aufgeregt.“ Vanessa erinnert sich: „Wir hatten gedacht, dass wir gänzlich durchgefallen sind und dann haben wir uns doch riesig gefreut, dass es immerhin Silber war.“

Das Trio wurde zwischenzeitlich auch vom Bundestrainer zum Kaderlehrgang eingeladen. Der Lehrgang ist bereits Teil der Vorbereitung für die WM 2022 in Baku (Aserbaidschan). Weitere Lehrgänge folgen. Seit 1. Dezember ist das Trio nun Mitglied des Bundeskaders der Nationalmannschaft der Sportakrobaten.

Wie es nach der Schule weitergeht, weiß Vanessa noch nicht. „Wenn man zur Lehre oder zum Studium geht, lässt sich das nicht einfach mit den Trainingszeiten vereinbaren.“ Trotzdem gibt es auch einen Seniorenbereich in dieser Sportart. Das ist aber Zukunftsmusik.

„Was ich beruflich mal machen werde weiß ich noch nicht, ich kann mir eine Trainerlaufbahn vorstellen, jedenfalls etwas mit Sport oder auch Ernährungsberatung. Das interessiert mich,“ sagt Vanessa. Jetzt liegt ihr Fokus aber darauf, sich mit den Kaderlehrgängen und Meisterschaften für die WM in Baku zu qualifizieren. Dafür drückt Radeburg die Daumen.