Landrat Ralf Hänsel appelliert: sich informieren, verantwortlich handeln, Regeln einhalten!

Aktualisierte Meldungen zur Corona-Situation im Landkreis Meißen, speziell in unserem Verbreitungsgebiet Radeburg, Moritzburg, Ebersbach und Thiendorf.

Friedenshoehe

Das Pflegeheim „Friedenshöhe“ Radeburg des Diakonisches Werks - Stadtmission Dresden gGmbH befindet sich am Nordhang des gleichnamigen Berges.

Gleich zwei neue Gesichter und eine personelle Veränderung bot der Krisenstab Infektionsschutz des Landkreises Meißen am heutigen Dienstag. Landrat Ralf Hänsel hatte bislang als Vertreter der Städte und Gemeinden an den Sitzungen des Krisenstabes teilgenommen und führte heute erstmals in seiner Funktion als Landrat den Krisenstab. Neu im Krisenstab waren Dr. Simone Bertuleit, die als Amtsärztin ab sofort das Gesundheitsamt und perspektivisch auch den Krisenstab leitet, und Mirko Knöfel, Bürgermeister der Gemeinde Klipphausen, als neuer Vertreter der Städte und Gemeinden.

Auch inhaltliche Neuigkeiten gab es.

Bis einschließlich 28. Dezember 2020 gilt die Vierte Allgemeinverfügung des Landkreises Meißen zum Vollzug der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung. Sie enthält Ausgangssperre, Vorschriften zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung an bestimmten Orten auch unter freiem Himmel und Alkoholverbot an diesen Orten. Details publizierten wir hier gestern.

„Viel mehr Spielraum bleibt nun nicht mehr, wenn die jetzt geltenden Maßnahmen nicht greifen. Ich bitte die Einwohnerinnen und Einwohner daher eindringlich, sich zu informieren, verantwortlich zu handeln und sich an die Regeln zu halten – zum eigenen Wohl und zum Wohl der Mitmenschen“, appellierte Ralf Hänsel.

Seit 1.12. gilt auch die Fünfte Allgemeinverfügung des Landkreises Meißen zum Vollzug der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung. Sie regelt die Absonderung von Kontaktpersonen der Kategorie I, von Verdachtspersonen und von positiv auf das Corona-Virus getesteten Personen und ist ebenfalls unter Bekanntmachungen auf www.kreis-meissen.de nachzulesen. Die Allgemeinverfügung weist die Betroffenen zum eigenverantwortlichen Handeln und zum Verbleib in häuslicher Quarantäne an, auch wenn noch kein entsprechender Bescheid des Gesundheitsamtes vorliegt.

Die aktuelle Melderate (sog. "Inzidenz") für den Kreis Meißen liegt laut RKI Stand 1.12. bei  242,8 [30.11.: 304,0]. Dies entspräche 0,2428% [0,304%] der Bevölkerung. Da nicht die gesamte Bevölkerung getestet wird, wäre als Bezugsgröße sinnvoller, zu wissen, wie das Verhältnis der "Positiven" zur Zahl der insgesamt Getesteten ist. Diese Prozentzahl ließe sich auf die Bevölkerung übertragen. Das Landratsamt teilt auf Nachfrage von RAZ dazu mit: "Neben dem Gesundheitsamt beauftragen auch die Hausärzte im Landkreis Tests. Ebenso werden in der Infektionsambulanz der Elblandkliniken Tests durchgeführt. Von diesen durch andere beauftragten bzw. durchgeführten Tests erhält das Gesundheitsamt nur Kenntnis, wenn das Ergebnis positiv ausfällt. Daher verfügen wir über keine Gesamtzahl."

Im Landkreis Meißen sind zuletzt 3.117 [2.909] Personen positiv getestet worden. Darunter Radeburg: 148, Moritzburg: 89, Ebersbach: 51, Thiendorf: 20 Personen. Von diesen befinden sich 859 [830] Personen in behördlich angeordneter Quarantäne (Radeburg: 31[35], Moritzburg: 31[36], Ebersbach: 32[27], Thiendorf: 7[4] Personen).

812 [1.001] Kontaktpersonen von positiven Fällen bzw. Reiserückkehrer halten sich gegenwärtig in behördlich angeordneter Quarantäne auf (Radeburg: 20[26], Moritzburg: 9[35], Ebersbach: 23[71], Thiendorf: 3[7] Personen).

Als ein Hotspot wird das Pflegeheim "Friedenshöhe" des Diakonischen Werkes Dresden angesehen, die für einen Sprung bei den positiven Tests gesorgt haben. Zunächst wurde hier Quarantäne bis 23. November angeordnet, im Ergebnis der Nachtestungen aber bis 7. Dezember verlängert. Den Bewohnern sind alle „nicht notwendigen Kontakte“ und das „Verlassen des Zimmers ohne Zustimmung des Pflegepersonals“ untersagt. Die hohen Zahlen in Ebersbach gehen zum Großteil auf das AWO-Pflegeheim in Rödern zurück, für das seit 17. November eine Allgemeinverfügung mit Quarantäneanordnung gilt, die zuletzt bis einschließlich 10. Dezember verlängert wurde. In den Kreis der infolge positiver Test in Quarantäne versetzten Pflegeheime wurde am 28. November auch das "Haus Sonne am Schlosspark" in Schönfeld aufgenommen. Schönfeld hat jetzt 35 "aktive Fälle".

In medizinischen Einrichtungen des Landkreises sind, unabhängig vom Status der Quarantäne, 100[98] Personen stationär aufgenommen. 18[16] von ihnen werden auf der Intensivstation behandelt. Bislang sind insgesamt 96[89] Personen im Zusammenhang mit Corona verstorben.

Thema im Krisenstab war auch die Kindertagesbetreuung. Kitas sollen nach der aktuellen Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung bei einem Überschreiten des Inzidenzwertes von 200 an fünf aufeinanderfolgenden Tagen in den eingeschränkten Regelbetrieb wechseln. „Es ist zu erwarten, dass wir am Freitag dieser Woche zum fünften Mal in Folge den Inzidenzwert von 200 nach RKI überschreiten werden. Wir werden dies mit einer Bekanntmachung entsprechend den Vorgaben veröffentlichen. Eltern und Kitas sollten sich bereits auf einen eingeschränkten Regelbetrieb ab der kommenden Woche einstellen“, informierte die stellvertretende Landrätin Janet Putz im Krisenstab.

Die größte Sorge in den Elblandkliniken ist die der vergangenen Wochen: die personelle Situation, denn die Betreuung stationärer Covid-19-Patienten ist sehr zeitintensiv. In dieser Woche werden nun auch am Standort Radebeul Intensivbetten für Covid-19-Patienten geschaffen. Kritisch sieht Klinikvorstand Frank Ohi die Zeit über die Feiertage: „Wir erwarten sieben bis 14 Tage nach dieser Zeit einen Schub an Patienten, wenn sich über Weihnachten viele Menschen – auch aus den Risikogruppen – treffen.“ Krankenhaushygieniker Christoph Kutschker teilte mit: Derzeit werden circa 500 Corona-Proben täglich an den Elblandkliniken genommen: bei der Aufnahme von Patienten, der Untersuchung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie in der Infektionsambulanz.

Gegenwärtig sind innerhalb des Landratsamtes 107 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das Gesundheitsamt abgeordnet. Für die Hotline werden weiterhin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter akquiriert. Nach wie vor finden – parallel zu Index- und Kontaktermittlung – Schulungen für weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt.
Auch Ärzte im Ruhestand aus dem Landkreis haben ihre Bereitschaft zur Unterstützung erklärt und werden in den kommenden Tagen in die Prozesse eingebunden. Hilfe erhält das Gesundheitsamt ebenfalls durch Angestellte der AOK, neben den bereits in den vergangenen Wochen aktiven Helfern aus der Fachhochschule, der Landesdirektion, von THW und Bundeswehr.So sind aktuell 93 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Einsatz. Schwerpunkte bilden dabei Alten- und Pflegeeinrichtungen, dort erfolgt jedoch kein Einsatz im medizinischen Bereich.

Die Corona-Situation im Landkreis Meißen ist – wie überall – sehr dynamisch. Sie finden die aktuellen Zahlen täglich auf der Website des Landkreises Meißen: www.kreis-meissen.org/15946.html 

Quelle: PM , vorgenannte Corona-Webseite und Informationen des Landratsamtes