Freiwillige Feuerwehr Radeburg: Eine Weihe und ein Geständnis

Am Sonntag, dem 13. November, konnte ein neuer Einsatzleitwagen (ELW) für die Freiwillige Feuerwehr Radeburg seiner Bestimmung bei der Ortswehr Bärnsdorf übergeben werden. Die Sonne hatte sich extra noch mal auf den Weg durch die triste Wolkendecke gemacht, um dabei zu sein, wenn Bürgermeisterin Michaela Ritter den Schlüssel an Stadtwehrleiter Marcus Mambk übergibt.

Übergabe des ELW mit Kreisbrandmeister Ingo Nestler, Jürgen Männchen (Vors. d. Kreisfeuerwehrverbandes, Bürgermeisterin Michaela Ritter, Ortswehrleiter Matthias Behrisch und Stadtwehrleiter Marcus Mambk (v.l.)

Übergabe des ELW mit Kreisbrandmeister Ingo Nestler, Jürgen Männchen (Vors. d. Kreisfeuerwehrverbandes, Bürgermeisterin Michaela Ritter, Ortswehrleiter Matthias Behrisch und Stadtwehrleiter Marcus Mambk (v.l.)

Marcus Mambk reichte den Schlüssel sofort wie ein heißes Eisen an Ortswehrleiter Matthias Behrisch weiter – und das hatte seine Gründe, denn Marcus Mambk hatte zu erklären, weshalb er die Einweihung des Fahrzeugs schon „eigenmächtig“ vorgezogen hatte.

Als die Feuerwehr am 9. November zu einem mutmaßlichen Brand am Hotel Radeburger Hof gerufen wurde, befand er sich mit dem ELW gerade in Großenhain, um die aktuelle Software für die Einsatzelektronik aufzuspielen. Da konnte er natürlich nicht widerstehen, mit dem ELW gleich zum Jungferneinsatz loszurasen. Als er ankam, waren die Kameraden praktisch schon beim Zusammenpacken, denn es war ein Fehlalarm. Durch den Wetterumschwung und das darauf folgende Anheizen über den kalten Schornstein, hatte sich starker Rauch entwickelt, der aus Richtung Meißner Berg von Anwohnern als Dachstuhlbrand wahrgenommen wurde. Dadurch kam der ELW also schon vor der Weihe zum Ersteinsatz und war am Übergabetag eigentlich schon ein Gebrauchter. Weder Kreisbrandmeister Ingo Nestler noch die Kameraden machten Marcus Mambk einen Vorwurf.

Einig waren sich alle, dass ein neues Fahrzeug allein nicht fährt. Ortswehrleiter Matthias Behrisch verwies darauf, dass dafür auch Personal gebraucht wird. Fahrer mit Lkw-Schein sind nicht so leicht zu finden. Und bedienen muss man den ELW auch.Er wandte sich mit der Bitte um personelle Unterstützung auch direkt an die Kameraden aus Berbisdorf. Ingo Nester verwies bei seinen Grußworten darauf, dass der Kreisfeuerwehrverband große Fortschritte bei der Schulung der Kameraden macht. Entscheidend ist natürlich, dass genügend Freiwillige da sind, wenn es darauf ankommt – und besonders im Bereich der Autobahn sind die Anforderungen besonders hoch, geht es doch öfter als andernorts um Leben und Tod.

Im Rahmen der Übergabe gab es einen kleinen Imbiss, spendiert vom Selgros-Markt Radeburg, der damit auch Danke sagt, weil die Feuerwehr auch hier schon zeigen konnte, dass sie zu Stelle ist, wenn Gefahr im Verzug ist.